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Urlaub mit Demenzkranken: So ist es möglich


Betreutes Reisen
Urlaub mit Demenzkranken: So ist es möglich

ng (CF)

Aktualisiert am 11.04.2013Lesedauer: 2 Min.

Urlaub mit Demenzkranken erscheint pflegenden Angehörigen oft als ein Ding der Unmöglichkeit. Die aufwendige Pflege an einem fremden Ort zu bewältigen, erfordert einiges an Planung. Mit etwas Unterstützung aber kann der Urlaub für die Erkrankten wie auch für die Angehörigen sehr erholsam werden.

Urlaub mit Demenzkranken: Eine Herausforderung

Demenzkranke Menschen leiden unter fortschreitenden Gedächtnisstörungen, die auch die Orientierungsfähigkeit zunehmend beeinträchtigen. Am leichtesten gelingt ihnen die Orientierung noch in einer seit Jahren vertrauten Umgebung. Ein Ortswechsel ist daher immer eine Herausforderung – auch für pflegende Angehörige. Im Urlaub mit Demenzkranken kann es durchaus vorkommen, dass die Patienten sich unruhig oder aggressiv verhalten, da sie nicht wissen, wo sie sind und warum plötzlich alles fremd ist. Umso wichtiger ist eine intensive Pflege und Betreuung während des gesamten Urlaubs. Das bedeutet, dass pflegende Angehörige im Idealfall dabei sein sollten. Auch sie sollten dabei jedoch einmal an sich denken und sich eine Auszeit vom Alltag gönnen. (Aggression bei Demenz: Wie Angehörige reagieren sollten)

Erholung für Angehörige: Betreute Gruppenreisen

Doch wer sich in einem Urlaub mit Demenzkranken den ganzen Tag um einen Patienten kümmern muss, kann sich natürlich nicht erholen. Betreute Gruppenreisen sind eine Möglichkeit, damit Demenzkranke wie auch Angehörige den Urlaub genießen können. Diese Form des Verreisens empfiehlt auch Swen Staack, Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Berlin, in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Pflegekräfte kümmern sich dann stundenweise um die Demenzkranken, während die Angehörigen etwas für sich allein unternehmen oder auch miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen können. Viele Wohlfahrtsverbände, wie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) oder der Caritasverband, bieten solche Reisen an. Ein beliebtes Reiseziel für den Urlaub mit Demenzkranken sind die Ferienregionen an Nordsee und Ostsee. (Demenz und Depressionen: Nicht immer zu unterscheiden)

Laut einem Bericht des NDR zum Thema Urlaub mit Demenzkranken ist es möglich, für die Pflege und Betreuung auf solchen gemeinsamen Reisen einen Zuschuss von den Pflegekassen zu bekommen – bis zu 1.550 Euro im Jahr. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung müssen die Angehörigen jedoch selbst zahlen.

Wie erleben Demenzkranke einen Urlaub?

Angehörige sind oft der Meinung, dass ein Urlaub mit Demenzkranken verschwendete Energie bedeutet – schließlich können sich die Betroffenen ja nach einiger Zeit sowieso nicht mehr daran erinnern. Das kommt jedoch stark darauf an, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist und welche Erlebnisse den Urlaub geprägt haben. "Selbst wenn die Demenzkranken sich hinterher nicht mehr an Einzelheiten erinnern können, bleibt doch oft ein schönes Gefühl haften, dass sie auch nach der Reise vermitteln können", zitiert die dpa dazu Ulrike Kruse, Leiterin des Demenz-Servicezentrums Region Münster und das westliche Münsterland. Wichtig ist es, die Demenzkranken im Urlaub nicht mit zu vielen neuen Eindrücken auf einmal zu überfordern und ihnen am Urlaubsort genügend Zeit zu geben, sich einzugewöhnen. Die Anfahrt sollte nicht länger als drei oder maximal vier Stunden dauern, damit sie nicht zu belastend wird. (Alzheimer-Test: Demenz frühzeitig erkennen)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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