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Multipler Sklerose: Hier liegen mögliche Ursachen der Krankheit


Gene, Viren, Umwelt
Multiple Sklerose: Welche Ursachen hat die Nervenerkrankung?

Von t-online, ag

Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Symbolische 3-D-Illustration zur Anatomie des zentralen Nervensystems: Bei Multipler Sklerose kommt es zu chronischen Entzündungen der Nervenfasern im Gehirn.Vergrößern des Bildes
Symbolische 3-D-Illustration zur Anatomie des zentralen Nervensystems: Bei Multipler Sklerose kommt es zu chronischen Entzündungen der Nervenfasern im Gehirn. (Quelle: wildpixel/getty-images-bilder)

Warum manche Menschen an Multipler Sklerose (MS) erkranken, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt.

Es gibt aber verschiedene Theorien, wie die entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems zustande kommt. Dabei spielen wahrscheinlich mehrere Faktoren wie beispielsweise Störungen des Immunsystems, Infektionen und die Gene eine Rolle.

Fehlsteuerung des Immunsystems

Im Zusammenhang mit MS wird auch von einer Autoimmunerkrankung gesprochen. Das heißt: Die Abwehrmechanismen des Körpers sind gestört, so dass eindringende Krankheitserreger nicht mehr abgewehrt werden. Das Immunsystem richtet sich vielmehr gegen den eigenen Körper. Dabei bilden sich Antikörper, die an den Nervenfasern Schädigungen verursachen können.

Infektionen als Krankheitsauslöser

Einige Viren und Bakterien, die chronische Infektionen verursachen, stehen ebenfalls im Verdacht, bei der Entstehung von MS beteiligt zu sein. Hierzu gehören neben dem Epstein-Barr-Virus und Chlamydien auch Humane Endogene Retroviren und Herpes-Viren. Diese Erreger aktivieren die Produktion von Antikörpern. Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren mit körpereigenen Zellen können sie auch das Gewebe angreifen.

Genetische Veranlagung spielt eine Rolle

Multiple Sklerose ist zwar keine Erberkrankung im klassischen Sinne, allerdings lassen sich bei vielen MS-Patienten ähnliche Erkrankungen in der Familie nachweisen. Eine Beteiligung genetischer Faktoren ist daher bei der Entstehung von MS nach Auskunft der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) wahrscheinlich.

Die Gesellschaft weist jedoch darauf hin, dass es keine direkte Vererbung der Erkrankung gibt, vererbt werde lediglich eine "Neigung" oder Prädisposition für die Krankheit. Als potentielle Faktoren, die eine solche Veranlagung verstärken könnten, vermuten Experten Umweltfaktoren und Infektionen im Kindesalter.

MS und die Gene: Kinder eines von Multipler Sklerose betroffenen Elternteils haben nach Auskunft des MS-Selbsthilfeportals AMSEL ein Risiko von etwa 3 Prozent, ebenfalls an MS zu erkranken. In Mitteleuropa liegt das durchschnittliche Risiko bei 0,1 Prozent. Sind beide Elternteile MS-erkrankt, liegt das Erkrankungsrisiko für ein Kind bei ungefähr 20 bis 30 Prozent.

Umweltfaktoren, die MS begünstigen

Wissenschaftler vermuten, dass auch Umweltfaktoren wie Wohnort, Klima und möglicherweise Umweltgifte das Auftreten von MS beeinflussen. Die Weichen für eine MS-Erkrankung werden dabei vermutlich bereits im Kindesalter gestellt. In den ersten Lebensjahren kommt das Immunsystem nämlich mit zahlreichen Krankheitserregern in Kontakt.

Je nachdem, in welcher Region oder in welchem Land ein Kind aufwächst, variieren auch die Erreger und damit die Krankheiten, die auftreten können. Forscher vermuten hier, dass bestimmte Infektionen in der frühen Kindheit eine spätere Erkrankung an Multipler Sklerose begünstigen könnten.

Welche Rolle spielt die Sonne?

Ebenfalls wird diskutiert, ob ein Mangel an Vitamin D, das der Körper vor allem durch Sonneneinstrahlung bildet, bei der Entstehung von MS beteiligt sein könnte. Auffällig ist, dass MS in Ländern mit einer höheren Sonnenscheindauer seltener vorkommt.

Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen der Sonneneinstrahlung und der Anzahl der Schübe gibt – je höher die natürliche UV-Strahlung, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Schübe. Daher wird angenommen, dass Vitamin D auf mehrere Arten entzündungshemmend wirkt und so letztlich die für MS typischen Entzündungen im Gehirn mindern könnte. Ein Nachweis hierfür liegt jedoch bislang nicht vor.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)
  • neurologen-und-psychiater-im-netz.org
  • Amsel (Multiple Sklerose Portal)
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