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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Potenz und Prostata Neue Therapie bei Prostatakrebs mindert Impotenzrisiko
Prostatakrebs ist die häufigste Tumorart bei Männern. Doch auch wenn er früh erkannt wird, kann es bei der Behandlung zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Eine neue Therapieform soll das Risiko für Impotenz und andere Folgen verringern.
Ultraschall heilt Prostatakrebs
Forscher des Medical Research Council (MRC) und dem University College Krankenhaus London testeten die Heilungschancen von Prostatakrebs durch Ultraschall. Im Frühstadium konnte durch diese Therapieform das erkrankte Gewebe noch gezielter behandelt werden. Schädigungen der benachbarten Nerven und Muskeln traten bei den Tests an 41 Männern deutlich seltener auf. Daher blieben neun von zehn Probanden von Impotenz und Inkontinenz verschont. Die Untersuchungen sollen nach diesen Erfolgen fortgesetzt werden. Wann die Therapie jedoch eingesetzt werden kann, steht noch nicht fest.
Impotent nach Prostatakrebsbehandlung
Andere Therapien zur Behandlung von Prostatakrebs haben oft drastische Nebenwirkungen. Durch eine Operation kann beispielsweise der Schließmuskel so stark beeinträchtigt werden, dass der Patient anschließend unter Harnträufeln leidet. Der Muskel muss dann durch ein gezieltes Training wieder gestärkt werden. Viele fürchten sich auch vor dem Verlust der Potenz. Neben der Prostata verlaufen links und rechts zwei Nervenstränge, die für die Versteifung des Gliedes maßgeblich sind. Nicht immer können diese bei einer Operation geschont werden.
Strahlentherapie auch nicht risikofrei
Auch durch die Strahlentherapie setzt sich der Patient möglichen Nebenwirkungen aus, auch wenn Inkontinenz und Impotenz generell seltener sind. Gerade Impotenz tritt erst eine Weile nach Abschluss der Strahlenbehandlung auf. Außerdem kann es ähnlich wie bei einer Blasenentzündung zu Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen kommen.
Regelmäßige Vorsorge schützt
In Deutschland erkranken jährlich rund 58.000 Männer an Prostatakrebs. Da sich dieser Krebs lange unbemerkt entwickelt, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchung lebenswichtig. Sie wird für Männer ab 45 empfohlen und von der Krankenkasse bezahlt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.