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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blutdruck Blutdruck - ab 35 sollte jeder seine Werte kennen
Wie hoch ist Ihr Blutdruck? Diese Frage können viele nicht beantworten. Dabei kann das gefährlich sein: "Millionen Deutsche kennen ihre Blutdruckwerte nicht. Sie riskieren schleichende, schwere Gesundheitsschäden“, warnt der Herzspezialist Professor Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Denn Bluthochdruck gilt als größter Risikofaktor für Herz- und Gefäßkrankheiten. Deshalb sollte jeder über 35 seine Werte kennen und regelmäßig kontrollieren.
Wann man Bluthochdruck hat
Die Deutsche Herzstiftung schätzt, dass hierzulande zwischen 18 und 35 Millionen Menschen unter Bluthochdruck (Hypertonie) leiden. Doch ab wann gilt der Blutdruck als zu hoch? Laut der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine Hypertonie vor, wenn der obere Wert über 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) und der untere Wert über 90 mmHg liegt. Auch wenn lediglich einer der beiden Werte erhöht ist, besteht ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten.
Eine einmalige Messung gibt aber wenig Aufschluss. Falls erhöhte Werte festgestellt werden, sollte man beim Arzt zusätzlich noch drei Messungen in Ruhe durchführen lassen. Erst wenn diese Werte über 140/90 mmHg ergeben, liegt ein behandlungsbedürftiger Bluthochdruck vor. Für Diabetiker und Patienten mit Nieren- und Herzerkrankungen gelten niedrigere Grenzwerte von 130 mmHg und 85 mmHg.
Auch junge Menschen sind betroffen
Entgegen der verbreiteten Annahme sind nicht nur Ältere sondern auch Personen mittleren und jüngeren Alters betroffen. Doch viele wissen nichts von ihrer Erkrankung. Ein Grund: Hypertonie tut nicht weh, verursacht keine oder nur unspezifische Beschwerden und wird deshalb oft spät diagnostiziert. Doch genau das ist gefährlich. Werden hohe Blutdruckwerte nicht behandelt, drohen Herzprobleme wie Herzinfarkt, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen. Bluthochdruck kann zudem zu Schlaganfall, Nierenschäden oder dem Verschluss der Beingefäße führen. Im schlimmsten Fall enden die Folgeerkrankungen tödlich. Statistisch gesehen sinkt die Lebenserwartung bei unbehandelter Hypertonie um elf Jahre.
Blutdruck natürlich senken
Nicht immer müssen gleich Medikamente verordnet werden. Vor allem übergewichtige Patienten können durch eine Änderung ihres Lebensstils viel bewirken. So ergab eine Studie, dass bei jedem zweiten übergewichtigen Hypertoniker die Blutdruckwerte sinken, sobald sie abnehmen. Auch moderater Ausdauersport und genügend Schlaf wirken sich positiv auf den Blutdruck aus. Wichtig ist zudem die richtige Ernährung: Eine kaliumreiche und natriumarme Ernährungsweise kann hohe Werte senken. Kalium kommt besonders in Bananen, Gemüse, Kartoffeln, und Getreideprodukten vor. Diese Lebensmittel sind zudem natriumarm. Empfehlenswert ist auch eine ballaststoffreiche Ernährung.
Werte regelmäßig kontrollieren
Lässt sich Bluthochdruck durch einen gesunden Lebensstil nicht senken, helfen nur noch Medikamente. Etwa jeder dritte Patient benötigt verschiedene Medikamente, bis sich der Blutdruck normalisiert. Wichtig sind sowohl die zuverlässige Einnahme als auch die regelmäßigen Kontrollen des Blutdrucks beim Arzt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.