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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verletzungen Erste Hilfe bei Verätzungen: Sofortmaßnahmen
Säuren, Laugen und andere Chemikalien können zu schweren Verätzungen der Haut, der Augen, und bei Verschlucken auch innerer Organe führen. Um bleibende Schäden zu vermeiden oder zumindest abzumildern, sollten Sie im Notfall umgehend Maßnahmen ergreifen und Erste Hilfe leisten. Diese Tipps helfen Ihnen bei der Erstversorgung.
Erste Hilfe bei Verätzungen der Haut
Bei Verätzungen der Haut ist die Gefahr groß, dass das betroffene Gewebe zerstört wird und anschließend nur schlecht wieder verheilt. Die Symptome sind recht eindeutig: Gerät eine ätzende Chemikalie auf die Haut, treten Rötungen auf, oft in Verbindung mit Blasenbildung. Die Betroffenen verspüren zudem starke Schmerzen.
Um schlecht heilende Wunden sowie bleibende Narben zu verhindern, sollten Sie umgehend Maßnahmen ergreifen. Verständigen Sie schnellstmöglich den Notruf 112. Anschließend sollten Sie sämtliche Kleidungsstücke entfernen, die mit der ätzenden Substanz kontaminiert wurden. Bis der Notarzt vor Ort ist, sollten Sie als Erste-Hilfe-Maßnahme die Verätzung mindestens 15 Minuten mit klarem handwarmen Wasser ausspülen. Achten Sie darauf, dass die Säure dabei nicht an gesunde Hautpartien gelangen kann – anschließend keimfrei verbinden. Auf Puder, Salben oder Ähnliches sollten Sie unbedingt verzichten.
Wenn Sie Personen helfen, die Verätzungen erlitten haben, gilt grundsätzlich: Sorgen Sie sich auch um Ihre eigene Gesundheit. Bevor Sie helfen, sollten Sie zu Handschuhen greifen. Wie das Gesundheitsportal onmeda.de betont, bieten Haushaltshandschuhe oder solche aus dem Erste-Hilfe-Kasten nicht genügend Schutz. Verwenden Sie, wenn möglich, Spezialhandschuhe.
Augenverätzung: Diese Maßnahmen sollten Sie ergreifen
Geraten ätzende Substanzen in die Augen, droht der Verlust des Augenlichts. Anzeichen dafür sind rote und tränende Augen, die Betroffene krampfhaft zusammenkneifen. Für die Erste Hilfe gilt auch hier: Notruf alarmieren und Schutzhandschuhe anziehen.
Anschließend muss das Auge gründlich mit klarem Wasser ausgespült werden. Der Patient sollte hierfür auf dem Rücken liegen und den Kopf zur Seite neigen. Halten Sie sein Auge geöffnet. Gießen Sie dann aus etwa 10 Zentimeter Höhe klares Wasser aus einem Behältnis in den inneren Augenwinkel, sodass es nach außen abfließen kann. Achten Sie auch hier darauf, die Substanz möglichst nicht auf andere Gesichtspartien zu verteilen. Anschließend sollten Sie das verletzte Auge steril verbinden – um das andere zu schonen, empfiehlt sich hier ebenfalls ein Verband.
Innere Verätzungen: Niemals Erbrechen
Sollte die ätzende Chemikalie versehentlich verschluckt worden sein, ist das Leben des Verletzten unmittelbar gefährdet, da Magen oder Darm im schlimmsten Fall durchzubrechen drohen. Nachdem Sie den Rettungsdienst alarmiert haben, bleibt Ihnen für die Erste Hilfe nur die Möglichkeit, dem Verletzen klares Wasser zu reichen. In kleinen Schlucken verabreicht lässt sich so die verschluckte Substanz verdünnen. Lösen Sie aber keinesfalls Erbrechen bei dem Betroffenen aus. Gelangt die Magensäure bei dieser Maßnahme erneut in Speiseröhre und Mund, drohen weitere Verätzungen. Warten Sie deshalb, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.