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Blutvergiftung nach entzündeter Wunde: Symptome erkennen


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Symptome erkennen
Entzündete Wunde – ist es eine Blutvergiftung?


Aktualisiert am 13.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau hält ihre Wunde am Arm unter fließendes Wasser.Vergrößern des Bildes
Wer eine frische Wunde sofort reinigt und desinfiziert, kann eine Entzündung oft noch verhindern. (Quelle: Liudmila Chernetska/getty-images-bilder)
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Hinter einem roten Streifen auf der Haut steckt meist keine Blutvergiftung. Wann eine entzündete Wunde eine Sepsis auslösen kann und wie sich diese äußert.

Die meisten Wunden in der Haut sind harmlos und verheilen von selbst. Wenn Bakterien in die Wunde gelangen und diese sich entzündet, kann das allerdings länger dauern und mit unangenehmen Symptomen verbunden sein. Der betroffene Hautbereich kann geschwollen, überwärmt und gerötet sein und wehtun, zudem kann sich Eiter bilden.

All das sind aber keineswegs Symptome für eine Blutvergiftung, sondern nur Zeichen dafür, dass das Immunsystem gegen die Keime kämpft. Eine Entzündung ist nichts anderes als eine Abwehrreaktion des Körpers. Zur Gefahr wird sie erst, wenn sie sich im Körper ausbreitet.

Und genau das passiert bei einer Blutvergiftung, in der Fachsprache als Sepsis bezeichnet: Dem Körper gelingt es nicht, die Erreger – in der Regel Bakterien, selten Viren oder Pilze – an Ort und Stelle zu besiegen. Die Infektion gerät außer Kontrolle und greift auf andere Organe über.

Fachleute fassen die körperlichen Vorgänge, die der Sepsis zugrunde liegen, auch als "fehlgesteuerte Immunantwort" zusammen: Da die Abwehrreaktion nicht optimal abläuft, nimmt die Entzündungsreaktion zerstörerische Ausmaße an, wodurch nach und nach immer mehr Organe geschädigt werden. Letztlich drohen ein septischer Schock und ein Organversagen.

Der Begriff "Blutvergiftung" ist somit nicht korrekt, weil es sich nicht um eine Vergiftung handelt, sondern um gestörte Abläufe im Immunsystem.

Blutvergiftung nach entzündeter Wunde: Das sind die Symptome

Bei einer Blutvergiftung beschränkt sich die Entzündung nicht mehr auf die Wunde, sondern versetzt den gesamten Organismus in Aufruhr. Entsprechend bemerken die Betroffenen nicht mehr nur die örtlich begrenzten Symptome der Entzündungsreaktion. Es bleibt also nicht bei einer Schwellung, Rötung und Eiterbildung im Bereich der Verletzung. Vielmehr leidet das gesamte Befinden unter der Sepsis.

Typische Symptome einer Blutvergiftung sind:

  • ein starkes Krankheitsgefühl wie bei einer Grippe
  • Fieber und Schüttelfrost, mitunter auch eine starke Unterkühlung
  • Verwirrtheit und Schläfrigkeit
  • niedriger Blutdruck
  • beschleunigte Atmung
  • Herzrasen
  • manchmal Durchfall und Erbrechen

Wer sich nach einer Wundinfektion sehr krank fühlt und eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerkt, sollte den Notarzt rufen. Denn eine Blutvergiftung ist lebensgefährlich. Je eher eine Sepsis behandelt wird, umso besser ist die Überlebenschance der betroffenen Person.

Roter Strich ist ein Warnsignal – aber nicht für eine Sepsis

Wenn im Umfeld der Wunde eine streifenförmige Rötung erscheint, die sich innerhalb weniger Stunden ausbreitet, spricht das nicht für eine Blutvergiftung. Der rote Streifen ist vielmehr ein Hinweis auf eine Entzündung eines Lymphgefäßes, auch Lymphangitis genannt.

Diese kann sich aus einer entzündeten Wunde entwickeln, wenn Erreger aus der Wunde ins Lymphsystem gelangen. Abgesehen von der Rötung treten dann meist noch weitere Beschwerden auf. Teilweise ähneln diese den Symptomen einer Sepsis: Beispielsweise kann eine Lymphangitis ebenfalls mit Fieber und Schüttelfrost einhergehen.

Auch eine Lymphangitis erfordert eine zeitnahe ärztliche Behandlung, weil sie sonst gefährliche Folgen haben kann – unter anderem eine Blutvergiftung. Rechtzeitig behandelt lässt sich eine Lymphangitis für gewöhnlich schnell unter Kontrolle bringen, meist mithilfe von Antibiotika.

Entzündete Wunden sind meist kein Grund zur Panik

Grundsätzlich führen entzündete Wunden eher selten zur Blutvergiftung. Häufigere Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen und schwere Entzündungen in der Bauchhöhle.

Vor allem gesunde Menschen haben nicht gleich eine Blutvergiftung zu befürchten, wenn sie eine Hautentzündung bei sich entdecken. Gefährdet sind vor allem Personen, deren Wundheilung nicht richtig funktioniert oder deren Abwehrsystem geschwächt ist, etwa aufgrund einer Erkrankung wie Diabetes oder Krebs.

In jedem Fall ist es jedoch wichtig, entzündete Wunden sorgfältig zu reinigen, mit einer Desinfektionslösung von Keimen zu befreien und ärztlich abklären zu lassen, wenn sie schlecht verheilen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.3.2024)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 13.3.2024)
  • Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 13.3.2024)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 13.3.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 13.3.2024)
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