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Rote Augen: Ursachen, Behandlung, wann zum Arzt


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Harmlos oder Notfall
Was rote Augen bedeuten und wann sie ein Fall für den Arzt sind


31.03.2022Lesedauer: 5 Min.
Mann mit rotem Auge.Vergrößern des Bildes
Rote Augen können viele Ursachen haben, zum Beispiel eine allergische Reaktion oder eine Bindehautentzündung durch Erreger wie Bakterien und Viren. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)
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Bessern sich rote Augen nicht rasch von selbst, kann das auf krankhafte Ursachen hinweisen. Welche können das sein und was hilft?

Treten rote Augen nur gelegentlich auf, ist das meist harmlos und die Rötung verschwindet nach kurzer Zeit von allein. Gehen die roten Augen jedoch nicht weg oder kommen noch weitere Beschwerden hinzu, kann eine Erkrankung dahinterstecken.

Der weiße Teil des Auges erscheint rot, wenn sich Blutgefäße im Auge weiten oder reißen. Die Veränderung kann einseitig oder beidseitig auftreten. Wirkt das Augenweiß rötlich, sprechen Fachleute von roten oder geröteten Augen. Sie zählen mit zu den häufigsten Augenbeschwerden. Nicht immer benötigen sie eine Behandlung.

Rote Augen: Mögliche Ursachen

Für rote Augen gibt es verschiedene Ursachen, auch harmlose. Gerötete Augen können beispielsweise eine Folge von Überanstrengung oder übermäßiger Reizung sein. Als Auslöser dafür kommen unter anderem zu wenig Schlaf, Bildschirmarbeit sowie trockene, verrauchte oder klimatisierte Luft infrage.

Ebenso können Kosmetikprodukte wie Cremes, Augen-Make-up, Shampoo oder die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung ein Reizfaktor für die Augen sein. In letzterem Fall sprechen Fachleute von Schneeblindheit oder Verblitzung. Die roten Augen treten dabei erst einige Stunden später auf und können mit weiteren Beschwerden wie Augenschmerzen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit einhergehen.

Zu den möglichen Ursachen für rote Augen zählen außerdem:

Gut zu wissen
Sind die Augen nicht nur gerötet, sondern jucken auch, steckt in den meisten Fällen eine infektiöse Bindehautentzündung (durch Bakterien oder Viren) oder eine allergische Reaktion dahinter.

Geplatztes Äderchen im Auge

Ein geplatztes Äderchen im Auge zählt ebenfalls zu den häufigen Ursachen für rote Augen. Dabei reißt eine der kleinen Adern unter der Bindehaut des Auges ein. Das Blut sickert ins Gewebe und lässt das Auge je nach Ausmaß ganz oder teilweise rot unterlaufen erscheinen. Der Fachausdruck für ein geplatztes Äderchen im Auge lautet Hyposphagma. Bis auf die sichtbare Rötung ruft das geplatzte Äderchen keinerlei weiteren Beschwerden hervor, auch keine Augenschmerzen.

Wer gelegentlich einmal ein geplatztes Äderchen bei sich im Auge entdeckt, ist über den Anblick im ersten Moment wohl eher erschrocken. Meist besteht bei einem Hyposphagma jedoch kein Grund zur Sorge.

Bereits kurzfristige Druckerhöhungen in den Augengefäßen können dazu führen, dass eine der zarten Adern einreißt. Zu den möglichen Ursachen zählen beispielsweise:

  • Husten
  • Niesen
  • Pressen (zum Beispiel beim Stuhlgang oder während des Geburtsvorgangs)
  • Heben bzw. Tragen schwerer Lasten

Ein geplatztes Äderchen heilt in der Regel von allein und ist nach etwa ein bis zwei Wochen verschwunden.

Treten geplatzte Äderchen im Auge jedoch häufiger auf, kann eine Erkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente die Ursache sein. Infrage kommen beispielsweise

  • Bluthochdruck,
  • eine gestörte Blutgerinnung sowie
  • gerinnungshemmende Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Phenprocoumon.

Rote Augen: Wann zum Arzt?

Rote Augen können einseitig oder beidseitig auftreten. Bessern sie sich nicht nach wenigen Tagen von selbst oder bestehen sie sogar bereits länger, sollten Betroffene mit den Beschwerden einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Gehen weitere Symptome mit den geröteten Augen einher, sollten die Beschwerden rasch ärztlich abgeklärt werden. Zu solchen Symptomen zählen zum Beispiel:

  • schmerzende, brennende, juckende, tränende oder trockene Augen
  • schleimig-weißliches oder eitrig-gelbes Augensekret
  • verklebte Augen
  • Sehstörungen (wie verschlechtertes Sehen, Doppelbilder)
  • Lichtempfindlichkeit
  • Übelkeit, Erbrechen

Auch wer häufiger ein geplatztes Äderchen im Auge bemerkt, sollte sicherheitshalber mögliche Ursachen dafür von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen.

Beim Glaukomanfall gilt: Keine Zeit verlieren

Zwar kommt ein Glaukomanfall (akutes Glaukom) nur selten vor – wenn er auftritt, ist jedoch Eile geboten. Denn dabei handelt es sich um einen augenmedizinischen Notfall. Neben einem geröteten Auge stellen sich plötzlich meist weitere Symptome ein, wie:

  • Augenschmerzen
  • heftige Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Übelkeit und/oder Erbrechen

Bei diesem Beschwerdebild sollten Betroffene keine Zeit verlieren und auch keine Nacht darüber schlafen, sondern sofort Hilfe bei einer Augenklinik oder einer niedergelassenen augenärztlichen Praxis suchen.

Rote Augen: Welche Behandlung hilft?

Gelegentliche rote Augen haben häufig harmlose Ursachen und bessern sich nach kurzer Zeit oft von selbst. Sind die geröteten Augen beispielsweise eine Folge von Schlafmangel, erholen sich die Augen meist, sobald die Nächte wieder erholsamer sind.

Haben gerötete Augen eine Erkrankung als Ursache, muss diese gezielt behandelt werden. Liegt etwa eine allergische Reaktion zugrunde, zum Beispiel bei Heuschnupfen, können unter anderem Augentropfen mit antiallergischen Wirkstoffen aus der Gruppe der Antihistaminika gegen rote Augen helfen.

Wichtiger Hinweis
Zwar können sogenannte Weißmacher-Augentropfen gegen rote Augen "helfen" und sie vorübergehend wieder weiß erscheinen lassen, indem sie die Blutgefäße im Auge verengen. Die Ursache der geröteten Augen beseitigt das jedoch nicht.

Fachleute raten zudem davon ab, solche Augentropfen dauerhaft gegen rote Augen einzusetzen, da sie länger angewendet die Rötung als Gegenreaktion noch verstärken können, während gleichzeitig die Schleimhäute am Auge schlechter durchblutet werden. Auf Weißmacher-Augentropfen gänzlich verzichten sollten zudem Menschen mit trockenen Augen im Rahmen eines Sicca-Syndroms, einer bestimmten Form des grünen Stars (Engwinkelglaukom) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Bluthochdruck).

Sind die roten Augen die Folge einer Reizung durch Sonnenlicht (sog. Schneeblindheit oder Verblitzung), lassen die Beschwerden meist nach ein bis zwei Tagen von allein nach.

Verursacht eine Infektion die roten Augen (etwa bei einer bakteriellen Bindehautentzündung), verschreibt der Arzt oder die Ärztin in manchen Fällen Augentropfen oder -salben mit Antibiotika. Das ist jedoch nicht immer nötig.

Reizen kleine Fremdkörper wie Staub oder Sandkörner das Auge, kann es helfen, das betroffene Auge mit Wasser zu spülen. Lässt sich der Fremdkörper im Auge so nicht entfernen, ist professionelle Hilfe in einer augenärztlichen Praxis erforderlich. Falls es sich um Fremdkörper handelt, die das Auge verletzen können oder bereits verletzt haben (wie etwa Splitter oder Späne aus Holz, Glas, Metall), sollten Betroffene nicht versuchen, diese selbst zu entfernen. Je nach Situation ist es dann ratsam, sofort eine augenärztliche Praxis oder Klinik aufzusuchen oder gegebenenfalls den Rettungsdienst zu rufen (112).

Rote Augen: Wann können Hausmittel helfen?

Sind die Augen rot, weil sie gereizt, überanstrengt oder müde sind, etwa durch die Arbeit am Bildschirm, die trockene Heizungsluft oder die Klimaanlage im Büro, lassen sich die Beschwerden möglicherweise mit verschiedenen Hausmitteln lindern. All diese Umstände begünstigen trockene, gerötete Augen. Hilfreich sind deshalb Maßnahmen, die das Auge entspannen und/oder dafür sorgen, dass der Tränenfilm auf dem Auge nicht so rasch wegtrocknet und dieses besser benetzt bleibt.

Durch regelmäßiges Blinzeln sorgt der Körper normalerweise dafür, dass der Tränenfilm auf dem Auge gleichmäßig verteilt wird und die Oberfläche des Auges lückenlos bedeckt. Wer jedoch stundenlang auf einen Bildschirm schaut, blinzelt im Vergleich deutlich weniger. Deshalb kann es helfen, häufiger bewusst zu blinzeln. Wichtig sind außerdem Pausen, in denen die Augen woanders hinblicken können als auf den Bildschirm – am besten aus dem Fenster in der Ferne. Angenehm für die Augen ist es ebenso, sie hin und wieder für eine Minute zu schließen.

Bei überanstrengten, gestressten Augen kann als Hausmittel auch ein feuchtes Tuch helfen: Einfach auf die geschlossenen Augen legen, einige Minuten damit ausruhen und die geröteten Augen entspannen.

Müden roten Augen tut zudem eine leichte Augenmassage als Hausmittel oft gut: Dafür die Augen schließen und mit den Fingern die Haut über den Augen kreisförmig und sanft für etwa eine Minute massieren. Das hilft, die Tränenflüssigkeit besser zu verteilen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Red eye. Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 21.3.2022)
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