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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wirkung wie Alkohol Bei Erkältung besser nicht Auto fahren
Eine schwere Erkältung kann die Reaktionsfähigkeit beim Autofahren genauso stark einschränken wie ein doppelter Whiskey. Wer krank ist, sollte das Auto daher besser stehen lassen.
"Im Vergleich zu Gesunden sind bei Patienten mit einem schweren grippalen Infekt das Konzentrationsvermögen und die Reaktionszeit um elf Prozent beeinträchtigt", warnt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lungenstiftung, Harald Morr, unter Berufung auf eine britische Untersuchung. Das komme den Auswirkungen einer Alkoholkonzentration im Blut von 0,5 bis 0,65 Promille gleich.
Niesen verlängert den Bremsweg
Die britischen Forscher untersuchten die Reaktionsfähigkeit von 102 Autofahrern im Fahrsimulator. Dabei wurde bei den erkälteten Testpersonen die deutlich verlangsamte Reaktionszeit gegenüber den Gesunden festgestellt. Eine zusätzliche Gefahr sei heftiges Niesen, so Morr. Dabei seien Autofahrer bis zu zwei Sekunden lang abgelenkt, was den Bremsweg bei einem Tempo von 113 Stundenkilometern um bis zu 63 Metern verlängern kann. Wer dann noch hektisch nach einem Taschentuch sucht, verursacht leichter einen Unfall.
Autofahrer sind zu unbesorgt
Trotz dieser Risiken sind der Studie zufolge 38 Prozent der Briten schon einmal mit einer schweren Erkältung oder gar Fieber Auto gefahren. In Deutschland dürfte die Situation ähnlich sein. "Wer sich angeschlagen fühlt, sollte sich – insbesondere bei zusätzlicher Müdigkeit, nach der Einnahme von Medikamenten oder dem Genuss bereits kleinster Alkoholmengen – nicht mehr hinter das Steuer setzen", empfiehlt Morr.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.