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Wiederkehrende Erkältung: Was ich dagegen tun kann?


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Ständig verschnupft
Was tun, wenn die Erkältung immer wiederkommt?


Aktualisiert am 23.11.2024Lesedauer: 4 Min.
Immer wiederkehrender Schnupfen kann sich als Allergie entpuppen. Betroffene sollten daher besonders auf die Begleitsymptome achten.Vergrößern des Bildes
Immer wiederkehrender Schnupfen kann sich als Allergie entpuppen. Betroffene sollten daher besonders auf die Begleitsymptome achten. (Quelle: PeopleImages/getty-images-bilder)
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Der Hals kratzt, die Nase läuft und man fühlt sich schlapp: Eine Erkältung ist unangenehm. Vor allem dann, wenn sie nach kurzer Zeit wiederkommt.

Eine Erkältung ist im Normalfall nach wenigen Tagen überstanden. Aufmerksam werden sollte man, wenn der Schnupfen ständig wiederkommt. Dann ist möglicherweise das Immunsystem geschwächt oder eine Allergie der Auslöser. Was Sie tun können, wenn Sie sich immer wieder eine Erkältung einfangen.

Welche Viren verursachen eine Erkältung?

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist die häufigste Infektionskrankheit überhaupt. Über 200 verschiedene Erkältungsviren sind bekannt. Sie alle können Schnupfen, Halsschmerzen, Reizhusten und ein Krankheitsgefühl verursachen.

"Die häufigsten Auslöser einer akuten Rhinitis sind Rhino- und Coronaviren. Aber auch Myxo-, Paramyxo-, Echo-, Coxsackie- und Parainfluenza-Viren können einen Schnupfen verursachen", sagt Dr. Michael E. Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. "Die Viren werden in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen einer Person mit Schnupfen werden große Mengen virushaltigen Aerosols freigesetzt."

Erkältet: Wie oft ist normal?

Da der Körper aufgrund der hohen Virenvielfalt keine Immunität aufbauen kann, erkranken Menschen meist mehrmals im Jahr: Kinder im Schnitt sechs bis zehn Mal, Erwachsene zwei bis vier Mal. Besonders in der kalten Jahreszeit ist das Infektionsrisiko erhöht. Das Immunsystem ist durch die Kälte oft angeschlagen. Zudem hält man sich öfter in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen auf, was das Infektionsrisiko erhöht. Außerdem trocknet Heizungsluft oft die Schleimhäute aus, was deren Abwehr schwächt.

"Etwa zwei bis sieben Tagen nach Kontakt mit Erkältungsviren zeigen sich die ersten Erkältungssymptome. Nach etwa einer Woche ist die Erkältung in der Regel überstanden. Erkältungsviren sind harmlos, das unterscheidet sie von echten Grippeviren oder dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2", erklärt Deeg.

Wenn die Erkältung ständig wiederkommt

Aufmerksam werden sollte man, wenn die Erkältung ständig wiederkommt. Das kann auf eine geschwächte Immunabwehr hindeuten. Die körpereigene Abwehr kann durch verschiedene Einflüsse gestört sein. Folgende Personengruppen sind oftmals verstärkt von Erkältungen betroffen und haben oft auch stärkere Symptome als andere Erkältete:

  • Raucher
  • Menschen mit angeborenen Krankheiten des Abwehrsystems
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen, etwa Diabetes
  • mangelernährte Menschen
  • Menschen mit psychischem Stress
  • Menschen mit Schlafstörungen/ Schlafmangel
  • Kleinkinder
  • Menschen, die oft mit erkälteten Menschen in Kontakt sind

"Kommen Erkältungen immer wieder und kann man sich das nicht erklären, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ein Blutbild kann Hinweise auf möglicherweise vorliegende Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem geben", sagt Deeg. "Auch sollte man an eine Allergie denken. Wiederkehrender Schnupfen und Halskratzen können möglicherweise auch darauf zurückzuführen sein."

(Quelle: Privat)

Dr. Michael E. Deeg

Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Erkältung oder Allergie: der Unterschied

Schnupfen, Halskratzen und Niesen sind typische Allergiesymptome, etwa von einer Haustaubmilbenallergie, einer Tierhaarallergie oder einer Allergie gegen bestimmte Pflanzenpollen. Dann sprechen Allergologen von allergischer Rhinitis. Die Beschwerden zeigen sich dann, wenn Betroffene mit dem Allergen in Kontakt kommen, etwa nach dem Streicheln von Tieren oder einem Spaziergang in der Pollenzeit. Auf eine Hausstaubmilbenallergie deutet Schnupfen nachts und in den Morgenstunden hin: Das Bett ist der Tummelplatz Nummer eins von Milben.

Des Weiteren deuten folgende Faktoren auf eine Allergie hin:

  • Das Nasensekret ist flüssig und klar.
  • Die Beschwerden dauern länger als ein oder zwei Wochen. Sie können sich durch eine ganze Saison ziehen.
  • Bei Ortswechseln kommt es zu plötzlichen Niesattacken.
  • Bei längerem Regen verbessern sich die Beschwerden.

"Haben Sie den Verdacht, dass eine Allergie hinter den wiederkehrenden Erkältungen steckt, sollten Sie einen HNO-Arzt oder einen Allergologen aufsuchen. Bei einer Allergie ist eine frühe Behandlung wichtig, um einer Mitbeteiligung der Lunge vorzubeugen", sagt Deeg. "Ein unbehandelter allergischer Schnupfen kann mit den Jahren zu einem sogenannten Etagenwechsel führen. Die Beschwerden gehen von den oberen auf die unteren Atemwege über und es entwickelt sich ein Asthma."

Erkältung vorbeugen und Immunsystem stärken: Das können Sie tun

Wer in der kalten Jahreszeit sein Immunsystem stärken möchte, kann es folgendermaßen unterstützen:

  • Gesunde Ernährung: Frisches Gemüse, Obst, Salate und Kräuter enthalten wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem stärken.
  • Regelmäßige Bewegung im Freien: Frische Luft und Sonne tun dem Körper gut. Die Sonne regt die Vitamin-D-Bildung im Körper an, was für eine intakte Infektabwehr wichtig ist. Frische Luft befeuchtet die Schleimhäute. Bewegung regt das Herz-Kreislauf-System an und stimuliert das Immunsystem.
  • Stress reduzieren: Sind wir gestresst, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus – und die schwächen die Immunabwehr. Gezielte Pausen und Auszeiten lassen uns zur Ruhe kommen.
  • Ausreichend schlafen: Im Schlaf führt der Körper wichtige Regenerationsprozesse durch und auch das Immunsystem läuft auf Hochtouren. Schlaf unterstützt die Arbeit der T-Zellen, der Abwehrzellen.
  • Rauchstopp: Rauchen schwächt die Immunabwehr. Aufgrund der giftigen Substanzen sind Raucher anfälliger für Atemwegsinfekte und andere Erkrankungen. Rauchen schwächt die Lungenfunktion und die Abwehrfunktion der Schleimhäute in den Atemwegen, was Infekte begünstigt.
  • Alkohol vermeiden: Wie Rauchen begünstigt auch Alkohol Entzündungsprozesse im Körper und wirkt schwächend auf das Immunsystem. Alkohol blockiert die Abwehrkräfte.

"Trinken Sie zudem genügend Wasser. Das hält die Schleimhäute feucht, was die Infektabwehr unterstützt", rät Deeg.

"Waschen Sie außerdem regelmäßig die Hände. Unterwegs kommt man mit vielen Erregern in Kontakt, etwa durch Treppengeländer, Haltegriffe in Bus und Bahn, Tastaturen von Geld- und Fahrscheinautomaten und Türklinken. Hygiene ist auch mit Blick auf das Coronavirus SARS-CoV-2 bedeutsam."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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