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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Finger rastet ein Schnappfinger – welche Ursachen stecken dahinter?
Der sogenannte Schnappfinger kann unangenehm sein und Tätigkeiten im Alltag behindern. Lesen Sie hier, was über die Ursachen bekannt ist.
Wenn der Finger beim Beugen blockiert und in gekrümmter Haltung einrastet, kann es sich um einen Schnappfinger handeln, also eine entzündliche Sehnengleitstörung der Hand. Bei den Betroffenen ist die Beugesehne des Fingers gereizt und verdickt und kann nicht mehr widerstandsfrei durch die Sehnenscheide gleiten.
Gut zu wissen
Der Fachausdruck für einen Schnappfinger (auch: schnellender Finger) lautet Tendovaginitis stenosans (lat. tendovaginitis = Sehnenscheidenentzündung, stenosans = verengend).
Nachdem der Finger in Beugehaltung (teils unter Schmerzen) eingeschnappt ist, lässt er sich in der Regel mit etwas Kraftaufwand oder mit der anderen Hand wieder strecken. Die Positionsänderung kann von einem schnappenden oder schnalzenden Geräusch begleitet sein. Daneben können weitere Symptome auftreten, wie etwa eine Morgensteifigkeit des Fingers. Oft ist der jeweilige Fingeransatz empfindlich und fühlt sich beim Abtasten verdickt an.
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Ein Schnappfinger entwickelt sich zwar am häufigsten am Ringfinger, Mittelfinger oder Daumen. Er kann prinzipiell jedoch an jedem Finger vorkommen. Bei manchen Menschen betrifft die Sehnengleitstörung nur einen Finger, bei anderen mehrere (an einer Hand oder an beiden Händen). Ein Schnappfinger tritt vor allem zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf und betrifft überwiegend Frauen.
Erfahren Sie im folgenden Kapitel mehr über die möglichen Ursachen eines Schnappfingers.
Ursachen: Wie kommt es zu einem Schnappfinger?
Die genaue Ursache eines Schnappfingers ist bislang nicht eindeutig geklärt. Fachleuten zufolge ist die Sehnengleitstörung auf eine Entzündung zurückzuführen, die eine Schwellung der Fingersehne oder der Sehnenscheide hervorruft. Was genau die Erkrankung im Einzelfall ausgelöst hat, bleibt jedoch oft unklar.
In manchen Fällen scheint eine Überlastung der Fingerbeugesehne eine Rolle zu spielen, wie sie zum Beispiel bei häufigem Klavierspielen oder der Arbeit mit einer Computertastatur vorkommen kann. Ebenso können handwerkliche Tätigkeiten dazu beitragen, etwa bei häufigem Gebrauch eines Schraubenziehers oder von Werkzeugen, die Druck auf die Handfläche ausüben. Aber auch ohne Überlastung kann sich bei manchen Menschen ein Schnappfinger entwickeln.
Daneben gibt es verschiedene Erkrankungen oder Umstände, die als mögliche Risikofaktoren für einen Schnappfinger gelten, wie etwa:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Gicht
- rheumatoide Arthritis ("Rheuma")
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Niereninsuffizienz
- Lebererkrankungen
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
- Amyloidose
- Morbus Dupuytren
- Karpaltunnelsyndrom
- frühere Hand- oder Fingerverletzung
Diese Erkrankungen können einen Schnappfinger unter Umständen begünstigen, wenn sie mit Umbauprozessen an der Fingerbeugesehne einhergehen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 5.6.2024)
- "Trigger Finger". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 5.2.2024)
- "Trigger finger". Online-Informationen von Patient.info: patient.info (Stand: 27.4.2022)
- "Sehnenscheidenentzündung". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 23.3.2022)
- "Trigger finger". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 18.3.2022)