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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hohe Infektionszahlen in Deutschland Keuchhusten-Epidemie droht: Auf diese Symptome sollten Sie achten
Keuchhusten ist auf dem Vormarsch: Warum sind die Fallzahlen aktuell so hoch? Und wie unterscheidet sich die Krankheit von normalem Husten?
Starker Husten, der den gesamten Körper schüttelt: In diesem Jahr erkranken in Deutschland besonders viele Menschen an Keuchhusten. Das hat vermutlich mehrere Ursachen. "Es gibt natürliche Schwankungen, durch die alle drei, vier, fünf Jahre deutlich höhere Zahlen zu beobachten sind. Es kann sein, dass wir jetzt auch in so was reinrutschen", sagte Kinderärztin und Epidemiologin Viktoria Schönfeld vom Robert-Koch-Institut (RKI). Dazu kommen laut Schönfeld Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie häufigere Keuchhusten-Tests.
Keuchhusten-Symptome: Erkrankte durchlaufen drei Stadien
Nach Angaben des RKI zeigt sich die hoch ansteckende Erkrankung bei Jugendlichen und Erwachsenen sowie den meisten geimpften Kindern oft lediglich als lang andauernder Husten.
Bei Ungeimpften verläuft die Krankheit laut RKI in drei Stadien:
- In den ersten ein bis zwei Wochen treten erkältungsähnliche Symptome wie Schnupfen und leichter Husten sowie leichtes oder gar kein Fieber auf.
- Im zweiten Stadium, das vier bis sechs Wochen andauere, komme es zu den typischen krampfartigen Hustenanfällen, die mit einem keuchenden Einziehen der Luft enden können. Die Hustenanfälle können mit Würgen und Erbrechen einhergehen, wobei das Erbrechen vor allem bei Kleinkindern auftritt. Auch in dieser Phase ist Fieber eher selten.
- Im dritten Stadium klingt die Erkrankung langsam ab. Der Reizhusten kann allerdings noch über Monate anhalten.
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Keuchhusten: Ansteckungsweg und Inkubationszeit
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, hauptsächlich beim Niesen, Husten oder Sprechen. Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen dem Eindringen des Erregers und dem Auftreten erster Symptome – beträgt meist neun bis zehn Tage.
Zu Komplikationen kann es bei Menschen mit Grunderkrankungen, Älteren und Neugeborenen kommen. Am häufigsten tritt eine Lungenentzündung (Pneumonie) auf. Bis zu zehn Prozent der erkrankten Säuglinge und älteren Menschen sind davon betroffen. Andere mögliche Komplikationen sind unter anderem Nasennebenhöhlen- und Ohrentzündungen, Inkontinenz sowie Leisten- und Rippenbrüche bei besonders starken Hustenanfällen.
Keuchhusten-Impfung: Auch Erwachsene brauchen Auffrischung
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt daher für alle Kinder und Säuglinge die Impfung, die in Form von drei Dosen – in der Regel als Dreifach-Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten – im ersten Lebensjahr verabreicht wird.
Damit die Immunität anhält, muss die Impfung im Vorschul- und Jugendalter sowie als Erwachsener aufgefrischt werden. Das sollte gemäß der Stiko-Empfehlung zusammen mit der nächsten fälligen Tetanus- und Diphtherie-Auffrischung passieren, die alle 10 Jahre dran ist. Hintergrund: Die Keuchhusten-Impfung gibt es nicht einzeln, sondern nur als Kombinationsimpfstoff.
Übrigens: Eine Keuchhusten-Infektion baut keine lebenslange Immunität auf. Genesene sind laut RKI maximal 10 bis 20 Jahre vor einer erneuten Ansteckung geschützt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- rki.de: "Keuchhusten (Pertussis)"
- impfen-info.de: "Keuchhusten-Impfung bei Erwachsenen"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa