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Husten mit Auswurf geht nicht weg: Daran könnte es liegen


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Auswurf als Warnsignal
Was der Hustenschleim über die Erkrankung aussagt


Aktualisiert am 08.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Hält der Husten und die Schleimbildung mehrere Wochen an, sollte zur Klärung der Ursachen ein Arzt aufgesucht werden.Vergrößern des Bildes
Hält ein Husten mit Schleimbildung über mehrere Wochen an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. (Quelle: Wavebreakmedia/getty-images-bilder)
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Bei Husten mit Auswurf produziert die Bronchialschleimhaut vermehrt schleimiges Sekret, das abgehustet wird. Was dahinterstecken kann und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Husten mit Auswurf ist als natürliche Abwehrreaktion des Körpers ein Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen und nicht immer harmlos. Je nach Beschaffenheit und Farbe kann der Hustenschleim Aufschluss darüber geben, welche Art von Infektion vorliegt.

Was ist Husten mit Auswurf?

Mediziner unterscheiden trockenen Reizhusten und produktiven Husten. Beim produktiven Husten bildet sich verstärkt schleimiges Sekret in den Atemwegen, Sputum genannt, welches durch das Husten in Rachen und Mund befördert wird. Eine gewisse Menge Sekret produziert die Bronchialschleimhaut ständig.

Der Schleim nimmt Staub, Krankheitserreger und Schmutz auf und sorgt dafür, dass die Schleimhäute nicht austrocknen. Die Schleimproduktion ist somit eine natürliche Schutzfunktion der Atemwege. Krankheitswert bekommt die Sekretbildung, wenn plötzlich eine deutlich größere Menge produziert wird und weitere Symptome hinzukommen, etwa Husten, Atembeschwerden, Schmerzen in den Atemwegen, Fieber oder Blutbeimengungen.

Was verrät der Auswurf über die zugrundeliegende Erkrankung?

Konsistenz und Farbe können erste Hinweise auf eine mögliche Ursache von Husten mit Auswurf geben. Ist der Auswurf grünlich-gelb, steckt häufig eine Erkältung hinter den Beschwerden. Grünliches Sekret kann möglicherweise auch auf eine bakterielle Infektion hindeuten. Brauner Auswurf kennen Raucher. Raucherhusten ist dadurch gekennzeichnet. Sehr zähes, glasig-weißes Sekret kann auf eine chronische Bronchitis hindeuten.

"Je nach Erkrankungsursache kann das Sputum optisch variieren", sagt Professor Adrian Gillissen, Chefarzt der Medizinischen Klinik III der Kreiskliniken Reutlingen und Mitglied der Deutschen Lungenstiftung e. V.

"Einen verlässlichen Rückschluss auf die zugrundeliegende Erkrankung oder gar Bakterien oder Viren als Ursache lassen Konsistenz und Farbe zwar nicht zu, doch können sie dem behandelnden Arzt erste Hinweise auf eine mögliche Ursache geben. Blut ist ein Warnsignal, das immer einer ärztlichen Untersuchung bedarf. Es kann eine schwere Lungenerkrankung zugrunde liegen. Auch Atemnot sollte rasch ärztlich abgeklärt werden."

Welche Krankheiten können von Husten mit Auswurf begleitet sein?

Husten mit Auswurf ist ein Symptom, das verschiedene Krankheiten begleitet – von der harmlosen Erkältung bis hin zu schweren Lungenerkrankungen. Mögliche Ursachen für anhaltenden Husten mit Schleimbildung sind unter anderem:

Ist Husten ein Begleiter einer harmlosen Infektion, lassen die Beschwerden nach einigen Tagen wieder nach. Aufmerksam werden sollte man, wenn die Beschwerden bestehen bleiben oder sich gar verschlimmern.

Wann mit Husten und Auswurf zum Arzt?

"Klingt Husten nach acht Wochen nicht ab und bleibt auch die Schleimbildung erhöht, sollten Sie einen Pneumologen aufsuchen und die Ursache klären lassen", rät Gillissen. "Nicht immer müssen Erkrankungen hinter den Beschwerden stecken.

Akuter Husten mit Schleimbildung kann auch auf einen Fremdkörper zurückzuführen sein. Als Hauptursache für chronischen Husten mit Auswurf gilt Rauchen. Um chronischen Husten handelt es sich, wenn die Entzündungsprozesse in den Atemwegen länger als drei Monate anhalten."

COPD als Ursache von Husten mit Auswurf

Hinter anhaltendem Husten mit Auswurf kann eine chronische Bronchitis stecken. Laut der Deutschen Lungenstiftung e. V. leiden in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen darunter. Eine chronische Bronchitis ist die Vorstufe der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD. COPD ist zurzeit die vierthäufigste Todesursache weltweit.

Die dauerhaft entzündeten Bronchien verursachen bleibende Veränderungen im Lungengewebe und nimmt den Betroffenen zunehmend den Atem. Es kommt zu starker Luftnot. Eine COPD entwickelt sich über Jahre hinweg.

Je früher sie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, den Verlauf zu verlangsamen. Abhängig vom COPD-Stadium erfolgt die Behandlung der Lungenkrankheit. Das erste Warnzeichen einer beginnenden COPD ist chronischer Husten mit Auswurf.

Prof. Dr. med. Dr. rer. medic. Adrian Gillissen
(Quelle: privat)

Zur Person

Professor Dr. med. Dr. rer. medic. Adrian Gillissen ist Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Sportmedizin und Notfallmedizin. Der Experte ist außerdem Oberarzt der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin des Klinikums Stuttgart – Katharinenhospital und Mitglied der Deutschen Lungenstiftung e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.

COPD ist nicht heilbar

Veränderungen im Lungengewebe sind mit der COPD-Behandlung nicht rückgängig zu machen. Heilbar ist die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit ebenfalls nicht. Allerdings lässt sich das Beschwerdebild deutlich verbessern. Ziel der Therapie ist, Entzündungsreaktionen und Schwellungen der Atemwege zu lindern, die Schleimbildung zu reduzieren und so die Atmung zu erleichtern.

"Bei gutem Therapieansprechen können Patienten deutlich an Lebensqualität zurückgewinnen", sagt Gillissen. "Die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente ist dabei ebenso wichtig wie die Rauchentwöhnung und die Beachtung weiterer Empfehlungen für die Lungengesundheit."

Wie wird COPD behandelt?

Im Anfangsstadium hilft eine inhalative Therapie mit bronchialerweiternden Medikamenten, die Beschwerden zu lindern. Die Medikamente können einzeln verabreicht oder miteinander kombiniert werden. Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, verabreichen Ärzte meist zusätzlich ein inhalatives Kortisonpräparat (ICS) und in bestimmten Fällen einen antientzündlich wirkenden Phosphodiesterasehemmer (Roflumilast).

"Bei schweren Verläufen kann unter bestimmten Umständen eine Langzeit-Antibiotikatherapie mit einem Makrolid erwogen werden", sagt Gillissen. "Diese Therapieform wird in Deutschland wegen der Antibiotikanebenwirkungen und der Resistenzbildung der Bakterien aber kritisch gesehen."

Rauchstopp ist eine bedeutende Therapiemaßnahme

Um die Lunge zu schonen, sollten Betroffene das Rauchen einstellen und auch sonst darauf achten, keine Schadstoffe einzuatmen, betont der Experte. Bewegung und spezieller Lungensport helfen, die Lungenfunktion zu stärken. Auch sollten Betroffene sich gemäß der STIKO-Empfehlung gegen Pneumokokken und Influenza impfen lassen, um das Risiko für Lungeninfektionen zu senken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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