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Analfissur-OP: Wann sie nötig ist und wie sie abläuft


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Riss im After
Analfissur – wann eine OP nötig ist


21.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Arzt und älterer Patient im GesprächVergrößern des Bildes
Eine chronische Analfissur kann mithilfe einer OP behandelt werden. (Quelle: andresr/getty-images-bilder)
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Meist reicht es aus, eine Analfissur mit Salben und anderen konservativen Maßnahmen zu behandeln. In manchen Fällen kann jedoch eine OP sinnvoll sein.

Hat sich in der Analschleimhaut ein Riss gebildet, sprechen Fachleute von einer Analfissur. Diese kann äußerst schmerzhaft sein und den Alltag erheblich einschränken.

In der Regel empfehlen Ärztinnen und Ärzte zunächst, einen Afterriss ohne OP zu behandeln. Reicht das nicht aus und hält die Erkrankung länger an, kann aber auch ein operativer Eingriff infrage kommen.

OP nur bei chronischer Analfissur

Fachleute unterscheiden zwischen akuter und chronischer Analfissur. Ein akuter Afterriss heilt innerhalb weniger Wochen ab. Eine Operation ist dafür nicht erforderlich. Vielmehr wird die Fissur mit Salben und Maßnahmen zur Stuhlregulierung behandelt.

Wie eine akute Analfissur behandelt wird, lesen Sie hier.

Anders kann es bei einer chronischen Analfissur aussehen. Sie ist mit tiefergehenden, geschwürartigen Schleimhautschäden verbunden und hält länger als sechs bis acht Wochen an. Oft führt sie zu Veränderungen im Bereich der Wunde. Zum Beispiel kann sich am Analrand ein kleines Hautläppchen bilden, die sogenannte Vorpostenfalte. Ohne Behandlung bildet sich eine chronische Analfissur meist nicht zurück. Dann kann eine OP angebracht sein.

Chronische Analfissur: Wann ist eine OP sinnvoll?

Eine chronische Analfissur wird in der Regel – ähnlich wie die akute Form – zunächst konservativ behandelt. Dabei kommen vor allem gefäßerweiternde und schmerzlindernde Salben sowie stuhlregulierende Maßnahmen zum Einsatz. Halten die Beschwerden jedoch nach sechs Wochen Behandlung immer noch an, wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise eine OP vorschlagen.

In bestimmten Fällen kann eine OP auch schon zu einem früheren Zeitpunkt in Erwägung gezogen werden, insbesondere, wenn

  • die Fissur zu ausgeprägten Veränderungen im Bereich der Wunde geführt hat, etwa einer Vorpostenfalte.
  • sich zusätzlich eine Fistel gebildet hat – eine gangartige Verbindung zwischen Analkanal und Haut.
  • die oder der Betroffene dies ausdrücklich wünscht.

OP-Techniken bei Analfissur: Fissurektomie ist OP der Wahl

Zur operativen Therapie einer Analfissur empfehlen Fachleute in Deutschland vor allem die sogenannte Fissurektomie.

Bei einer Fissurektomie entfernt die Chirurgin oder der Chirurg entzündetes und vernarbtes Gewebe sowie eventuell entstandene Begleiterscheinungen wie etwa eine Vorpostenfalte. Damit das Wundsekret ablaufen kann, legt die Ärztin oder der Arzt eine sogenannte Drainage an. Die Wunde wird nicht geschlossen, sondern zur Heilung offen gelassen.

Eine weitere OP-Technik ist der sogenannte Advancement-Flap (Verschiebelappen). Dabei wird der Afterriss mit einem Schleimhaut- oder Hautlappen abgedeckt und vernäht. Der Advancement-Flap kann ergänzend zur Fissurektomie angewendet werden oder wenn eine Fissurektomie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Mehr wissen

Früher kam zur Behandlung einer Analfissur vorwiegend die laterale Sphinkterotomie zum Einsatz. Bei dieser Methode durchtrennt die Ärztin oder der Arzt einen Teil des inneren Schließmuskels. Heute wird diese Operation bei chronischen Analfissuren nur noch vereinzelt angewendet, da das Risiko für dauerhafte Verletzungen des Schließmuskels im Vergleich zur Fissurektomie deutlich höher ist.

Analfissur-OP: Mögliche Risiken

Jede Operation birgt Risiken. Bei einer Fissurektomie besteht insbesondere die Gefahr, dass der Schließmuskel durch den Eingriff beschädigt wird, sodass die Person den Stuhlgang vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr richtig halten kann (Stuhlinkontinenz). Daher muss die Ärztin oder der Arzt sorgsam abwägen, ob eine OP wirklich nötig ist.

Zu weiteren möglichen Risiken der Fissurektomie zählen

  • Nachblutungen,
  • Infektionen und/oder
  • Wundheilungsstörungen.

Analfissur: Was passiert nach der OP?

Bis die Wunde nach einer Fissurektomie verheilt ist, vergehen circa drei bis vier Wochen. Die Ärztin oder der Arzt wird den Analbereich in Abständen begutachten. Bei Bedarf können schmerz- und/oder entzündungshemmende Salben oder Medikamente zum Einnehmen zum Einsatz kommen. Auch Salben, die den Druck im Schließmuskel senken, können zur Abheilung beitragen.

Patientinnen und Patienten sollten die Wunde mehrmals täglich ausduschen, insbesondere nach dem Stuhlgang. Zudem sollte harter Stuhl vermieden werden, damit die Wunde besser abheilen kann. Gegebenenfalls wird die Ärztin oder der Arzt daher ein Präparat mit abführender Wirkung verschreiben, etwa mit dem Wirkstoff Macrogol. Auf Analverkehr sollten Betroffene verzichten, bis die Wunde abgeheilt ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Analfissur". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 4.1.2022)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analfissur" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 081/010 (Stand: 2020)
  • Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel, M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
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