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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Was Linderung verschafft Probleme mit Hämorrhoiden: Was hilft sofort?

Brennen, Jucken, Nässen: Vergrößerte Hämorrhoiden können zu unangenehmen Beschwerden führen, die Betroffene so schnell wie möglich loswerden möchten.
Inhaltsverzeichnis
- Hämorrhoiden sofort loswerden?
- Mittel gegen Hämorrhoiden: Was hilft sofort?
- Sitzbad kann Linderung verschaffen
- Beschwerden beim Sitzen: Spezielles Kissen kann helfen
- Hämorrhoidenprobleme: Was hilft noch?
- Hämorrhoidalleiden professionell behandeln lassen
- Fazit: Was hilft sofort bei Beschwerden durch Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden sind natürliche Gefäßpolster, die den Darm nach außen abdichten und verhindern, dass unwillkürlich Stuhl abgeht. Sind sie krankhaft vergrößert, können sie verschiedene Beschwerden auslösen.
Dazu zählen zum Beispiel Blutungen, Nässen sowie Jucken und Brennen in der Afterregion. Angesichts dieser belastenden Symptome stellen sich viele Betroffene die Frage: Was hilft sofort?
Hämorrhoiden sofort loswerden?
Fest steht: Das Hämorrhoidalleiden, wie Fachleute es nennen bezeichnen, lässt sich nur durch eine medizinische Behandlung beheben. Denn die erweiterten Gefäßpolster bilden sich von allein nicht zurück. Auch Hausmittel oder Produkte aus der Apotheke sind dagegen wirkungslos.
- Hämorrhoiden behandeln: Was der Arzt macht
Es gibt jedoch einige Mittel, um leichte Beschwerden zeitnah – möglicherweise auch sofort – vorübergehend zu lindern. Das Hämorrhoidalleiden bleibt dadurch zwar bestehen, kurzfristig lassen sich die Symptome aber eindämmen.
Mittel gegen Hämorrhoiden: Was hilft sofort?
Es gibt verschiedene rezeptfreie und rezeptpflichtige Mittel, die bei Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden zum Einsatz kommen.
Bei Juckreiz oder einer gereizten Haut können möglicherweise rezeptfreie Cremes, Salben, Zäpfchen oder Analtampons aus der Apotheke Linderung verschaffen. Häufig enthalten diese Mittel Wirkstoffe wie
- Aloe vera,
- Hamamelis,
- Panthenol,
- Ringelblume oder
- Zink.
Wichtig zu wissen: Für viele dieser Mittel ist wissenschaftlich nicht belegt, inwieweit sie tatsächlich wirken. Was im Einzelfall sofort hilft, müssen Betroffene daher im Zweifel selbst ausprobieren.
Helfen können zudem Präparate mit dem Wirkstoff Lidocain – etwa in Form von Salbe oder als Zäpfchen, die in den Enddarm eingeführt werden. Lidocain betäubt den umgebenden Bereich für eine bestimmte Zeit. Es kann innerhalb einiger Minuten wirken, sodass das entsprechende Präparat fast sofort hilft. Allerdings hält der betäubende Effekt nur für eine begrenzte Zeit an. Hinzu kommt, dass Lidocain für den Dauergebrauch nicht geeignet ist.
Sitzbad kann Linderung verschaffen
Wer Beschwerden durch Hämorrhoiden sofort lindern möchte, kann es mit einem Sitzbad versuchen. Dabei liegt nur der Unterkörper (mit Ansatz der Oberschenkel) im Wasser, während der Oberkörper und die Beine außerhalb des Wassers bleiben.
Das Sitzbad kann entweder nur aus klarem Wasser bestehen oder mit pflanzlichen Badezusätzen versehen werden. Infrage kommen etwa Badezusätze mit
- Hamamelis,
- Kamille,
- Arnika,
- Eichenrinde oder
- Teebaumöl.
Nach dem Sitzbad kann für manche Betroffene zusätzlich eine kühle Quarkkompresse auf dem Analbereich die Symptome lindern.
Vorsicht: Manche Badezusätze können bei empfindlichen Personen den Analbereich zusätzlich reizen. Wichtig ist daher, sich an die Packungsbeilage zu halten und im Zweifel mit dem Arzt oder dem Apotheker Rücksprache zu halten.
Wichtiger Hinweis
Es ist nicht erwiesen, dass Sitzbäder mit klarem Wasser odertatsächlich einen Nutzen bei vergrößerten Hämorrhoiden haben.
Beschwerden beim Sitzen: Spezielles Kissen kann helfen
Manchmal führen vergrößerte Hämorrhoiden zu Schmerzen – insbesondere in einem fortgeschrittenen Stadium.
Was dann helfen kann, ist ein Hämorrhoidenkissen. Das Kissen hat in der Mitte eine Öffnung, sodass kein Druck auf den Anus ausgeübt wird. Die Schmerzen können so unter Umständen vorübergehend abklingen.
Wichtiger Hinweis
Vergrößerte Hämorrhoiden sind selten mit Schmerzen verbunden. Wenn Schmerzen auftreten, ist das Hämorrhoidalleiden meist fortgeschritten und sollte unbedingt ärztlich behandelt werden. Möglich ist auch, dass die Schmerzen eine andere Ursache haben, zum Beispiel eine Analfissur. Wichtig ist daher, Schmerzen im Analbereich zeitnah abklären zu lassen.
Hämorrhoidenprobleme: Was hilft noch?
Bei Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden können folgende Maßnahmen kurzfristig helfen:
- Tupfen Sie die Analregion nach dem Toilettengang sanft ab, anstatt grob zu wischen oder zu reiben.
- Benetzen Sie das Toilettenpapier vor dem Benutzen leicht mit Wasser und tupfen Sie das Gesäß anschließend vorsichtig trocken.
- Achten Sie darauf, auf der Toilette nicht zu stark zu pressen.
- Sorgen Sie für eine geregelte Verdauung, am besten durch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung.
Hämorrhoidalleiden professionell behandeln lassen
Auf Dauer reichen Salben, Zäpfchen oder Sitzbäder nicht aus, um ein Hämorrhoidalleiden in den Griff zu bekommen. Ohne ärztliche Behandlung können sich die Hämorrhoiden immer mehr vergrößern. In frühen und mittleren Stadien lässt sich die Erkrankung ambulant behandeln. Der Arzt kann die vergrößerten Gefäßpolster entweder abbinden oder veröden, sodass die lästigen Beschwerden zwar nicht sofort, aber im Laufe der Behandlung verschwinden.
Sind die Hämorrhoiden jedoch so sehr vergrößert, dass sie dauerhaft aus dem After heraushängen, kann eine Operation nötig werden. Damit es nicht so weit kommt, empfiehlt sich ein frühzeitiger Arztbesuch.
- Vergrößerte Hämorrhoiden: Welcher Arzt ist der richtige?
Fazit: Was hilft sofort bei Beschwerden durch Hämorrhoiden?
Es gibt einige Maßnahmen, die gegen Brennen, Juckreiz oder Schmerzen durch vergrößerte Hämorrhoiden helfen können. Wie schnell und ob sie tatsächlich wirken, muss die betroffene Person im Einzelfall ausprobieren.
Sicher ist, dass die Beschwerden höchstens vorübergehend verschwinden – daher ist in jedem Fall eine ärztliche Behandlung empfehlenswert.
- "Vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 19.2.2025)
- "Was kann man selbst gegen Hämorrhoiden tun?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): (Stand: 19.2.2025)
- "Hämorrhoiden und Analvenenthrombose". Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 13.9.2023)
- Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie: "S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden" (PDF). AWMF-Register-Nr.: 081/007 (Stand: April 2019)
- World Health Organization: "More active people for a healthier world. Global action plan on physical activity 2018-2030". Online-Publikation: www.who.int (2018)
- Dat, A., et al.: "Aloe vera for treating acute and chronic wounds". Cochrane Database Syst Rev 2012; (2): CD008762.
- "Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel" (PDF). Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (1. September 2003)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.