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Analthrombose ausdrücken: Wann Aufstechen infrage kommt


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Afterbeschwerden behandeln
Lässt sich eine Analthrombose selbst ausdrücken?


Aktualisiert am 03.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann steht vor einer Toilette und hält die Hände an das Gesäß.Vergrößern des Bildes
Eine Analthrombose ist meist harmlos – aber darf man sie einfach aufstechen und ausdrücken? (Quelle: ferlistockphoto/getty-images-bilder)

Eine Analthrombose ist sehr schmerzhaft. Entleert sie sich, lässt der Schmerz nach. Da liegt der Gedanke nahe, durch Ausdrücken selbst nachzuhelfen.

Bei einer Analthrombose (Analvenenthrombose) hat sich in einer oberflächlichen Vene am After ein Blutgerinnsel gebildet, welches das Gefäß verstopft. Die Folge sind schlagartig einsetzende Schmerzen. (Welche weiteren Symptome eine Analthrombose auslöst und wie sie entsteht, lesen Sie hier.)

Im Gegensatz zu Thrombosen in anderen Körperbereichen – etwa in den tiefen Beinvenen – ist eine Analthrombose in der Regel ungefährlich und bildet sich meist von allein zurück. Gerade in den ersten Tagen sind die Schmerzen jedoch oft groß. Wer den Gang in die Arztpraxis scheut, versucht daher möglicherweise, das Gerinnsel selbst zu behandeln. Eine mögliche Idee: die Analthrombose einfach aufstechen und ausdrücken. Aber ist das empfehlenswert?

Analthrombose nicht aufstechen und ausdrücken

Die Antwort lautet: nein. Keinesfalls sollten Betroffene eine Analthrombose auf eigene Faust aufstechen und ausdrücken.

Zum einen können durch das Ausdrücken stärkere Blutungen entstehen. Zum anderen besteht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen und eine Infektion auslösen. Aus diesen Gründen ist dringend davon abzuraten, das Gerinnsel selbst aufzustechen und auszudrücken. Ein chirurgischer Eingriff sollte – wenn er überhaupt nötig ist – nur von einer Ärztin oder einem Arzt vorgenommen werden.

Wer mit den Beschwerden bislang noch nicht in der Arztpraxis war, kann zudem gar nicht sicher sein, dass es sich tatsächlich um eine Analthrombose handelt. Auch wenn starke Schmerzen am After ein typisches Symptom sind, gibt es doch viele andere Erkrankungen, die zu ähnlichen Beschwerden führen. Dazu zählen zum Beispiel eine Analfissur oder eingeklemmte vergrößerte Hämorrhoiden.

Halten die Beschwerden länger als einige Tage an, ist ein Arztbesuch daher dringend angeraten. Ein rascher Gang in die Arztpraxis ist zu empfehlen, wenn die Symptome sehr stark sind oder weitere hinzukommen. Vor allem Blut im oder auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier sollten Betroffene zeitnah abklären lassen, da in seltenen Fällen Darmkrebs dahinterstecken kann.

Statt ausdrücken: Salben & Cremes lindern den Schmerz

Aufstechen und Ausdrücken sind also keine gute Idee ist. Dennoch lässt sich gegen die Schmerzen etwas unternehmen. Wer die Analthrombose selbst behandeln möchte, kann auf rezeptfreie Salben, Cremes oder Gele oder auch Schmerzmittel zum Einnehmen aus der Apotheke zurückgreifen. Zudem gibt es verschiedene Hausmittel, welche die Beschwerden erträglich machen.

Welche Präparate und Hausmittel zur Selbstbehandlung geeignet sind, lesen Sie im Artikel "Analthrombose selbst behandeln: Was die Beschwerden lindert".

Analthrombose vom Arzt aufstechen lassen

Wenn überhaupt, sollte nur eine Ärztin oder ein Arzt eine Analthrombose operativ behandeln. Dies macht normalerweise nur Sinn, wenn die Schmerzen sehr stark sind.

Die Ärztin oder der Arzt kann kleinere, frische Analthrombosen unter örtlicher Betäubung aufstechen (Inzision) und vorsichtig ausräumen. Größere, nicht anders zu behandelnde Analthrombosen können unter Umständen elektrochirurgisch komplett abgetragen werden. Die dabei entstehende Wunde heilt normalerweise von selbst.

Fazit

Eine Analthrombose ist meist harmlos, aber sehr schmerzhaft. Betroffene sollten das Gerinnsel keinesfalls eigenmächtig aufstechen und ausdrücken. Eine solche Therapie sollte – falls nötig – nur eine Ärztin oder ein Arzt durchführen. Andernfalls besteht die Gefahr von Blutungen und Infektionen. Zudem ist es wichtig, abklären zu lassen, ob es sich tatsächlich um eine Analthrombose handelt. Um die Schmerzen zu lindern, eignen sich rezeptfreie Präparate aus der Apotheke oder Hausmittel.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Analvenenthrombose". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 9.5.2023)
  • "Hämorrhoiden und Analvenenthrombose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 8.12.2021)
  • "Perianalthrombose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2020)
  • Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel., M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie: "Analthrombose" (PDF). AMWF-Leitlinien-Register Nr. 081 / 002 (Stand: Dezember 2002)
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