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Kristall mit Tücken
Studie: Salz ist offenbar schlecht für den Darm

t-online, Larissa Koch

Aktualisiert am 15.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Salz ist lebensnotwendig, kann aber unserem Immunsystem schaden.Vergrößern des Bildes
Salz ist lebensnotwendig, kann aber unserem Immunsystem schaden. (Quelle: imageBROKER/J. Pfeiffer /imago-images-bilder)
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Salz hat einen schlechten Ruf. Zurecht! Es kann bei bestimmte Menschen (sogenannte Salzsensitive) den Blutdruck erhöhen und dem Darm schaden.

Das Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin hat herausgefunden, wie schädlich Salz für den Darm und das Immunsystem wirklich ist.

Salz schadet der Darmflora

Berliner Forscher haben herausgefunden, dass Kochsalz den Bestand von bestimmten Milchsäurebakterien im Darm reduziert. Doch diese Bakterien sind sehr wichtig. Die Wissenschaftler vom Berliner Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH), beides gemeinsame Einrichtung von Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Fachblatt Nature. "Wie Salz die Bakterien im Darm beeinflusst, hat bisher niemand untersucht", sagt Studienleiter Prof. Dominik Müller.

Info: Der Darm spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Die Gesamtheit aller Darmbakterien nennt man Darmflora, oder auch Mikrobiom. Die Bakterien halten nicht nur die Verdauung auf Trab, sondern vermeiden auch die Ansiedlung von krankheitserregenden Keimen im Darm, produzieren wichtige Vitamine und stimulieren das Immunsystem. Immerhin leben rund 80 Prozent aller Immunzellen des Körpers in der Darmschleimhaut.

Salz hat verschiedene negative Effekte auf den Körper

Bekannt ist bereits, dass Kochsalz, das über die Nahrung aufgenommen wird, Bluthochdruck auslösen und verstärken kann. Außerdem kann Salz den Verlauf der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) verschlimmern. Das Wissenschaftlerteam zeigte nun im Versuch mit Mäusen, dass ein Übermaß an Salz die Milchsäurebakterien (Laktobazillen) im Darm verringert. Bei den Nagern stieg außerdem der Blutdruck und es erhöhte sich die Anzahl bestimmter Immunzellen – den Th17-Helferzellen. Man weiß bereits, dass diese Zellen im Zusammenhang mit Bluthochdruck und Autoimmunerkrankungen wie MS stehen.

Probiotische Bakterien entschärften den Effekt des Salzes

Wenn die Mäuse neben dem Salz auch probiotische Laktobazillen zu fressen bekamen, reduzierte sich die Zahl der Th17-Helferzellen wieder und auch der Blutdruck sank.

Die Forscher konnten so feststellen, dass die Darmflora eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Salz spielt und welche Auswirkungen das für den Organismus hat. Erstautor der Studie Dr. Nicola Wilck sagte: "Darmbakterien beeinflussen den Wirtsorganismus (gemeint ist der Darm a. d. R.), außerdem ist im Darm das Immunsystem sehr aktiv." Das heißt: Unsere Ernährung verändert die Bakterien im Darm. Das ist bereits bekannt. Dass auch Salz einen Einfluss auf unsere Darmbakterien hat, ist hingegen neu. Und die Bakterien haben wiederum Einfluss auf unser Immunsystem.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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