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LDL-Wert: Warum es als das 'böse Cholesterin' gilt


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Cholesterinwerte
HDL und LDL: Was bedeuten die Blutfettwerte?

t-online.de

Aktualisiert am 01.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Blutwerte: Mit einem einfachen Test lässt sich feststellen, in welchem Verhältnis die Blutfettwerte zueinander stehen.Vergrößern des Bildes
Blutwerte: Mit einem einfachen Test lässt sich feststellen, in welchem Verhältnis die Blutfettwerte zueinander stehen. (Quelle: Ca-ssis/getty-images-bilder)

Blutfett hat ein schlechtes Image. Es gibt jedoch verschiedene Unterarten von Cholesterin. Stimmt es aber, dass ein Wert möglichst hoch sein sollte?

Cholesterin ist zwar in aller Munde, doch die Wenigsten wissen über ihren Cholesterinspiegel Bescheid. Dabei ist eine Cholesterinmessung einfach und ab dem 35. Lebensjahr für jeden kostenlos. Wir erklären den Unterschied zwischen HDL- und LDL-Cholesterin und deren Auswirkung auf die Cholesterinwerte.

Cholesterin ist überlebenswichtig

Cholesterin ist für den Körper ein lebenswichtiger Baustein. Die Herstellung von Gallensäuren, Vitamin D und verschiedenen Hormonen würde ohne Cholesterin nicht funktionieren. Um das lebenswichtige Cholesterin im Blut zu transportieren, wird es an Eiweiße gebunden. Dies geschieht in zwei Varianten – mit dem sogenannten HDL- und LDL-Cholesterin. Zusammen bilden sie das Gesamtcholesterin. Liegt der Gesamtcholesterinwert über 200 Milligramm pro Deziliter, sollte jedoch eine genauere Untersuchung durch den Arzt erfolgen, denn ein zu hoher Cholesterinwert gilt als gefährlich und ungesund.

Das HDL und LDL-Cholesterin: “Gut” und “böse”

Das Gesamtcholesterin setzt sich aus dem HDL- und LDL-Cholesterin zusammen. Diese werden entweder als “gut” oder “böse” bezeichnet, da sie verschiedene Funktionen im Körper inne haben. Als erstrebenswert gilt ein hoher HDL und ein niedriger LDL-Cholesterinwert.

Das “böse” LDL-Cholesterin

Das Cholesterin LDL steht für „Low-density Lipoprotein“, also ein Lipoprotein mit niedriger Dichte und wird als das “böse” Cholesterin erachtet, da es wasserunlösliche Substanzen wie Cholesterin, Fettsäuren oder Triglyceride von der Leber in den Körper transportiert. Wenn LDL-Rezeptoren fehlen und dadurch zu viel LDL-Cholesterin im Blut enthalten ist, kann es sich an den Blutgefäßwänden ablagern und die Arterien verstopfen (Arteriosklerose). Durch die sogenannte “Hypercholesterinämie” entsteht ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkte oder Schlaganfall.

HDL – das "gute Cholesterin"

Die Abkürzung HDL steht für “high density lipoprotein” und hat eine hohe Dichte an Lipoprotein. Die als „gutes Cholesterin“ bezeichnete Substanz bewirkt genau das Gegenteil von dem LDL-Cholesterin: Es transportiert überflüssiges Fett aus dem Blut zur Leber, wo es abgebaut wird. Das schützt die Gefäße vor Ablagerungen. Das Risiko an einem Herzinfarkt oder einer Arteriosklerose zu erkranken, nimmt daher ab, je mehr HDL-Cholesterin sich im Körper befindet.

Einer Studie zufolge schützt ein hoher HDL-Spiegel vor Gedächtnisverlust und sogar vor Alzheimer.

Ab wann ist der LDL-Wert des Cholesterins zu hoch?

Das LDL-Cholesterin wird allgemein als zu hoch erachtet, wenn dieser den Wert von 130 mg/dl oder 3,4 mmol/l übersteigt; ab 160 mg/dl (4,1 mmol/l) werden cholesterinsenkende Maßnahmen benötigt. Allerdings kann man keinen pauschalen Idealwert des Cholesterins benennen, denn von Mensch zu Mensch kann sich der angestrebte Cholesterinwert abhängig vom Lebensstil, genetischen Veranlagung und Vorerkrankungen unterscheiden. Je nachdem, welche der Risikofaktoren zusammenkommen, gelten allgemein folgende Richtlinien:

Risikogruppe erstrebter LDL-Cholesterin-Grenzwert(Milligramm pro Deziliter Blut)
mit niedrigem Risiko unter 160 mg/dl
mit mittlerem Risiko unter 115 mg/dl
mit hohem Risiko unter 110 mg/dl
mit sehr hohem Risiko unter 70 mg/dl

Ursachen und Risikofaktoren von zu hohen LDL-Werten

Die häufigste Ursache erhöhter LDL-Werte ist ein ungesunder Lebensstil, der mit schlechter Ernährung, wenig Bewegung und Übergewicht einhergeht. Ernährt man sich sehr fetthaltig, raucht, konsumiert zu viel Alkohol und bewegt sich zudem sehr wenig, ist ein hoher LDL-Wert nicht überraschend. Insbesondere Menschen, die bereits an Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Diabetes, einem Schlaganfall oder Herzinfarkt erkrankt waren, sind anfällig für einen erhöhten Cholesterinspiegel.

Pflegt man jedoch einen gesunden Lebensstil und sind keine Vorerkrankungen vorhanden, ist die Ursache von erhöhten LDL-Werten meist genetisch und familiär bedingt.

Cholesterinwerte messen

Da erhöhte Cholesterinwerte als gefährlich angesehen werden, ist eine regelmäßige ärztliche Untersuchung der Cholesterinwerte ratsam. Der Arzt misst in Form einer Blutuntersuchung die HDL- und LDL-Werte. Dafür ist es notwendig, dass der Patient ca. 12 bis 14 Stunden vorher keine Nahrung zu sich nimmt und keinen Sport treibt, da dies die Ergebnisse verfälschen könnte.



Im Rahmen eines Gesundheitschecks wird eine solche Blutuntersuchung der Cholesterinwerte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von der Krankenkasse bezahlt.

LDL Cholesterin zu hoch – was nun?

Ist das schädliche LDL Cholesterin erhöht, ist eine Ernährungsumstellung nötig; in schweren Fällen auch cholesterinsenkende Medikamente mit dem Arzneistoff Statin. Entgegen landläufiger Meinung ist es aber nicht in erster Linie das Cholesterin im Essen, das den Blutwert in die Höhe schnellen lässt. Vor allem die Kombination aus genetischer Veranlagung sowie eine Ernährung mit zu viel tierischen Fetten werden für hohe Cholesterinwerte verantwortlich gemacht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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