Drohende Lebensgefahr Wann Bluthochdruck plötzlich zum Notfall wird
Messen Sie einen stark erhöhten Blutdruck und es treten zusätzlich Symptome wie Schwindel auf, kann eine lebensgefährliche Erkrankung dahinterstecken. Dann ist schnelles Handeln gefragt.
Benommenheit, Atemnot und Druck auf Brust oder Kopf: Kommt zu diesen Symptomen ein starker Blutdruckanstieg, kann es sich um einen Bluthochdrucknotfall handeln. Es drohen Schäden an Herz und Organen – wenn Sie nicht schnell handeln.
Wann Sie den Notarzt rufen sollten
Ob der rasante Blutdruckanstieg gefährlich ist oder nicht, ist nicht an einem bestimmten Schwellenwert festzumachen. Vielmehr geht es laut der Deutschen Herzstiftung darum, ob zu einem erhöhten Wert mindestens ein weiteres der folgenden Symptome auftritt:
- Schmerzen, Brennen beziehungsweise Druckgefühl auf der Brust
- Atemnot
- Schwindel
- Krampfanfälle
- Lähmungen
- Sprechstörungen
- Starke Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
- Verschwommenes Sehen
- Nasenbluten
- Deutliche Benommenheit
In diesem Fall sollten Sie sofort den Notarzt rufen. Die Ursache für die Beschwerden können nämlich Schäden sein, die der hohe Blutdruck an Herzkammern und Blutgefäßen verursacht hat. In weiterer Folge kann es auch schnell zu lebensgefährlichen Herz-Kreislauf-Problemen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.
Auch bei einer Bluthochdruckkrise den Arzt aufsuchen
Wenn Sie einen erhöhten Blutdruck messen, Sie aber keine der genannten Beschwerden spüren, kann es sich um eine Bluthochdruckkrise handeln. Im Gegensatz zum Bluthochdrucknotfall spüren Betroffene dabei keine Begleitsymptome.
Im Falle einer Bluthochdruckkrise müssen Sie zwar keinen Notarzt rufen. Sie sollten jedoch "zeitnah" einen Arzt aufsuchen. Das rät die Deutsche Herzstiftung. Blutdruckmedikamente sollten Sie hingegen nur dann zusätzlich einnehmen, wenn Sie das bereits im Vorfeld mit Ihrem Arzt abgesprochen haben.
Gut zu wissen
Da Menschen mit Bluthochdruck erkranken häufiger schwer an Covid-19 und haben ein erhöhtes Sterberisiko. Darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Von Bluthochdruck sind vor allem ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Für diese Risikogruppe empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut (RKI) eine Corona-Auffrischungsimpfung. Bluthochdruckpatienten sollten daher mit ihrem Arzt besprechen, ob eine Nachimpfung für sie infrage kommt.
Um die Werte bei einer Bluthochdruckkrise wieder zu senken, hilft es auch, sich hinzulegen und zu entspannen. Geraten Betroffene nämlich in Panik, lässt das die Werte zusätzlich steigen. Bleiben die Werte nach einer halben Stunde weiterhin hoch, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Herzstiftung
- Eigene Recherche