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Welche Tees helfen bei Blasenentzündung?


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Heilkraft der Kräuter
Welche Tees helfen bei Blasenentzündung?


Aktualisiert am 09.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Kräutertees, wie Brennnessel, werden entzündungshemmende und desinfizierende Eigenschaften nachgesagt.Vergrößern des Bildes
Kräutertees aus Brennnessel wirken entzündungshemmend und desinfizierend. (Quelle: jirkaejc/getty-images-bilder)
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"Viel Tee trinken!" Dieser Ratschlag fehlt bei keiner Blasenentzündung. Die Flüssigkeit soll helfen, die Blase durchzuspülen und die Erreger nach draußen zu befördern.

Eine Blasenentzündung ist unangenehm und mit häufigem Harndrang verbunden. Um die Erreger loszuwerden, setzen einige Betroffene auf Arzneitees mit Kräutern. Doch welche Blasen- und Nierentees tun den Harnwegen besonders gut?

Trinken hilft, die Bakterienkonzentration zu senken

Trinken und Warmhalten sind die gängigen Empfehlungen bei einer Blasenentzündung. Auch wenn es keine Studien gibt, die eindeutig die Wirksamkeit einer hohen Flüssigkeitszufuhr belegen, ist das Hausmittel bei Blasenentzündung dennoch empfehlenswert.

"Viel trinken ist absolut wichtig. Die gesteigerte Trinkmenge kann die Bakterienkonzentration in der Blase senken und unterstützt zugleich den Abtransport der Erreger", sagt Professor Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universitätsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf.

Was trinken bei Blasenentzündungen?

Viele Patienten berichten, dass ihnen besonders warme Kräutertees guttun. Laut der S3-Leitlinie "Harnwegsinfektionen" sind einige pflanzliche Harnwegsdesinfizientien wie Bärentraubenblätter, Brunnenkressekraut, Meerrettichwurzel und weißes Sandelholz zur unterstützenden Behandlung von Harnwegsinfektionen zugelassen.

Sie können möglicherweise helfen, das Wachstum von Keimen in den Harnwegen zu hemmen und ihre Ausleitung unterstützen. Zur Langzeittherapie seien die Pflanzenauszüge der Leitlinie zufolge aufgrund möglicher Nebenwirkungen allerdings nicht geeignet.

Kräuter zur Unterstützung der Heilung

Ebenfalls beliebt bei Blasenentzündungen sind Heilkräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Wachholderbeeren, Birkenblätter, Goldrutenkraut, Fenchelsamen, Rosmarin, Tausendgüldenkraut, Petersilienkraut, Schachtelhalm und Hauhechelwurz. Die genannten Kräuter sollen desinfizierend und entzündungshemmend wirken und die Harnbildung steigern.

Die Kräuter können in der Apotheke als Fertigmischung gekauft werden, sind aber auch lose erhältlich. In wissenschaftlichen Studien ist kein Nutzen belegt, dennoch berichten Frauen immer wieder von einer wohltuenden Wirkung bei Blasenentzündung. Einen Versuch können die Kräuter daher wert sein.

Wichtig: Bei Erkrankungen der Leber, der Nieren, bei Herz-Kreislauf-Beschwerden oder bei der Einnahme von Medikamenten sollte die Anwendung von Kräutertees bei einer Blasenentzündung immer ärztlich abgestimmt werden. Auch Schwangere sollten sich bei der Wahl des Blasentees von ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt beraten lassen. Haben Kinder einer Blasenentzündung, hilft der Kinderarzt weiter.

Was unterscheidet Arzneitees von normalem Tee?

Arzneitees gegen Blasenentzündung, sogenannte Blasen- und Nierentees, sind ein beliebtes Hausmittel, wenn die Blase schmerzt und brennt. Allerdings sollte man sie mit Bedacht anwenden. Die eingesetzten Extrakte und Kräuterauszüge in Blasen- und Nierentees sind höher dosiert als bei normalen Tees. Sie sollten daher gemäß der Dosierempfehlungen des Herstellers getrunken werden. Wer unsicher ist, sollte mit seinem Arzt oder Apotheker Rücksprache halten.

Übrigens: Damit sich ein Tee Arzneitee nennen darf, müssen die verwendeten Mischungen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen sein – wie Medikamente auch. Die Zulassungsnummer ist auf der Umverpackung zu finden und garantiert, dass der Tee sogenannte Arzneibuch-Qualität hat.

Prof. Dr. med. Kai J. Bühling

Professor Dr. med. Kai J. Bühling ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universitätsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Frauengesundheit e. V. (DGF). Die Schwerpunkte des Experten sind die gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, die Diabetologie sowie die spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin.

Wie viel soll man trinken?

"Ob und welche Kräuter bei einer Blasenentzündung möglicherweise helfen, lässt sich abschließend nicht zuverlässig sagen. Die Erfahrungswerte sind unterschiedlich. Vermutlich ist eine positive Wirkung vor allem auf eine gesteigerte Trinkmenge zurückzuführen", sagt Bühling.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen eine täglichen Trinkmenge von 1,5 Litern. Bei einer Blasenentzündung kann die Trinkmenge gesteigert und ergänzend drei bis fünf Tassen Tee am Tag getrunken werden. Auch hier gilt: Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder kranken Nieren sollten eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin abklären.

Tipp: Zur Vorbeugung einer Blasenentzündung sollten Frauen nach dem Geschlechtsverkehr auf eine gute Flüssigkeitszufuhr achten und direkt nach dem Sex auf die Toilette gehen. So kann die Ausleitung von Keimen unterstützt werden, die beim Sex in die Harnröhre gelangt sind.

Wann mit einer Blasenentzündung zum Arzt?

"Zu einem Frauenarzt oder einem Urologen sollten Sie mit einer Blasenentzündung gehen, wenn die Symptome nach einer Woche nicht nachlassen. Eine unkomplizierte Blasenentzündung heilt in der Regel nach drei bis fünf Tagen von alleine wieder aus. Selten benötigt die Heilung eine Woche.

Halten die Beschwerden länger an, deutet das auf einen komplizieren Verlauf hin. Dieser sollte ärztlich begleitet werden", sagt Bühling. "Auch wenn Blut im Urin ist, Fieber auftritt, Sie Schmerzen in der Flanke haben oder Übelkeit und Erbrechen die Blasenentzündung begleiten, sollten Sie schnellstmöglich eine Praxis aufsuchen. Schwangere und Kinder sollten mit einer Blasenentzündung grundsätzlich zum Arzt gehen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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