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HomeGesundheitKolumne - Ulrike Scheuermann

Stau, Stress und Erwartungshaltung: Das hilft gegen Frust


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Verpasster Zug oder Verkehrschaos
Drei Tipps gegen Frust im Stau

Eine Kolumne von Ulrike Scheuermann

Aktualisiert am 09.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Stau auf der Autobahn: Am langen Wochenende kann es auf einigen Straßen voll werden.Vergrößern des Bildes
Stau auf Sylt am Karfreitag: Wenn auf der Strecke viel Stau herrscht, kann die Fahrt schnell anstrengend werden. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen)
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Auf der Fahrt in die Ferien im Stau stecken bleiben ist unschön, ein verspäteter Zug nach Hause auch. Wer in solchen Situationen steckt, dem können ein paar Tipps das Warten erleichtern.

Das Ende der Ostertage naht – und mit ihm kilometerlange Staus (hier lesen Sie die aktuelle Stauprognose) und verpasste Anschlusszüge. Dann sitzt man fest. Wie ärgerlich. Doch Ärger bedeutet Stress. Und Stress schädigt auf Dauer unsere Gesundheit und stiehlt uns Lebensfreude.

Das Problem ist meist die Erwartungshaltung, die oft auch berechtigt ist: 7 Minuten Umsteigezeit? Wird schon klappen. Das Navi zeigt noch eine Stunde bis zum Zielort an? Super, ich sage schon mal beim Kunden Bescheid.

Die größten Enttäuschungen entstehen aus zu hohen Erwartungen

Doch der heftigste Stress erwächst aus zu hohen Erwartungen. Hätten wir gleich mit einberechnet, dass es mindestens einen Stau geben wird, was ja auch sehr wahrscheinlich ist, wären wir sogar froh, wenn es wirklich nur einer ist.

Wenn Sie sich von unrealistischen Erwartungen verabschieden und besser von der wirklichkeitsnahen Variante als Regel ausgehen, leben Sie ruhiger, gesünder und fröhlicher.

Dazu 3 Tipps:

1. Akzeptieren, dass es sich nicht ändern lässt

Den Stau können Sie nicht beeinflussen, die Bahn nicht zur Pünktlichkeit zwingen.

Machen Sie sich das bewusst und lassen Sie davon ab. Stattdessen können Sie im Vorhinein schon etwas tun: Planen Sie Zeitpuffer ein oder die Alternativroute, nehmen Sie Stoßzeiten ernst und sagen Sie zu Hause Bescheid, dass es später werden kann.

2. Annehmen, was ist

Da Sie die Situation nicht ändern können, richten Sie sich besser in der Situation ein, anstatt innerlich gegen sie zu kämpfen. Wichtig: Es geht nicht ums Sich-Abfinden im Sinne von Resignieren. Hier unterstützt das Atmen. Die Atembeobachtung oder -vertiefung ist eine bewährte Methode, um direkt und bewertungsfrei sofort das Stresslevel zu senken. Beobachten Sie, wie Ihr Atem ein- und wieder ausströmt. Zwei- oder dreimal reicht oft schon. Der Teil des Nervensystems, der für Beruhigung und damit auch für mehr Gelassenheit sorgt, wird aktiviert.

Wenn Sie das Ausatmen betonen, verstärken Sie den beruhigenden Effekt: Probieren Sie, bei jedem Atemzug vier Sekunden lang ein- und sieben Sekunden lang auszuatmen, über ein paar Minuten.

3. Neu ausrichten und Alternativen entdecken

Wenn Sie dann ruhiger sind und keine Energie mehr in den Widerstand mit Hadern und Schimpfen investieren, können Sie neue Möglichkeiten entdecken und für sich nutzen. Im dahinkriechenden Zug: Tagebuch schreiben, die Atemtechnik üben, mit der Sitznachbarin reden. Lesen, Podcast hören, alles Dinge, zu denen wir sonst immer zu wenig Zeit haben. Das heißt, der eigentlich stressigen Situation eine positive Wendung geben. Sie haben jetzt Me-Time oder im Auto die Chance, mit Ihrem Partner ein längeres Gespräch zu führen, wozu Sie noch nicht gekommen sind.

Gerade der Kontakt mit anderen Menschen ist das Mittel, sich zu beruhigen und Gefühle in den Griff zu bekommen. Schärfen Sie Ihren Sinn für Menschen, die Gelassenheit ausstrahlen. So kommen Sie wahrscheinlich zwar verspätet, aber dafür mit einem Lächeln auf dem Bahnsteig an. Lachen ist bekanntlich ausgesprochen gesundheitsfördernd.

Ulrike Scheuermann ist Diplom-Psychologin und Bestsellerautorin. Seit 25 Jahren hilft sie Menschen dabei, ihr Leben mit modernsten Methoden der Psychologie innerlich frei und ohne Blockaden besser und gesünder zu gestalten. Ihre Self-Care- und Coaching-Programme finden in ihrer Akademie in Berlin und online statt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • William B. Irvine: Eine Anleitung für ein gutes Leben: Wie Sie die alte Kunst des Stoizismus für Ihr Leben nutzen. FBV.
  • Ulrike Scheuermann: Freunde machen gesund – Die Nummer 1 für ein langes Leben: deine Sozialkontakte. Knaur.
  • Manfred Schröder: Wann sind wir wirklich zufrieden? Überraschende Erkenntnisse zu Arbeit, Liebe, Kindern, Geld. C. Bertelsmann.
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