Kindergesundheit Windpocken: Impfung oder nicht?
Zum Thema Impfen toben in Deutschland teilweise heftige Kontroversen. Besonders bei der Windpocken-Impfung gehen die Meinungen auseinander. Ist das Vorbeugen sinnvoll oder nicht? Hier lesen Sie die wichtigsten Argumente in der Impfdiskussion um die Kinderkrankheit, die aber auch im Erwachsenenalter auftreten kann.
Keine Impfpflicht in Deutschland
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Für Kinder sind jedoch 13 Standardimpfungen von der Impfkommission empfohlen – darunter auch die Windpocken-Impfung. Bei dieser werden abgeschwächte, lebende Viren (Varizella-Zoster-Viren) unter die Haut gespritzt, sodass sich diese vermehren können und der Mensch danach immun sein sollte. Grundsätzlich soll eine Windpocken-Impfung dafür sorgen, dass weniger Menschen an der Kinderkrankheit erkranken. Zudem soll verhindert werden, dass Säuglinge, Schwangere und Personen mit erhöhtem Risiko nach einem unglücklichen Verlauf der Krankheit ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Windpocken-Impfung geschieht in zwei Schritten, wie das DGK (Deutsches Grünes Kreuz) auf seiner Internetseite schreibt. Demnach erhalten "Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten, parallel zur 1. MMR-Impfung oder frühestens vier Wochen nach dieser" eine Impfung. "Eine zweite Impfung soll im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen", wobei hier ein Mindestabstand von vier bis sechs Wochen zur ersten Impfung eingehalten werden sollte.
Des Weiteren wird eine Impfung für bestimmte Personen empfohlen, die die Windpocken noch nicht als Kinderkrankheit erfahren haben und für die ein Schutz aus verschiedenen Gründen notwendig wäre. Dieses betrifft unter anderem Frauen mit Kinderwunsch, Patienten mit schwerer Neurodermitis und etwa medizinisches Personal.
Stiftung Warentest rät von Windpocken-Impfung ab
Die Stiftung Warentest kommt nach einer Einschätzung von Experten zu dem Ergebnis, dass eine Windpocken-Impfung nicht sinnvoll ist. "Die Impfung bietet zwar einen wirksamen Schutz, dieser hält aber nicht unbegrenzt an", so die Verbraucherorganisation auf ihrer Internetseite. Demnach schützt eine Impfung vor der Kinderkrankheit Windpocken, kann aber den Ausbruch als Erwachsenenkrankheit nicht sicher vorbeugen – somit würden Windpocken vermehrt im Erwachsenenalter auftreten, doch verläuft die Krankheit dann schwerer. Gesetzliche Vorgaben regeln die Impfhandhabung nicht, weswegen Sie sich bei Ihrem Arzt hinsichtlich der Windpocken-Impfung unbedingt gut informieren sollten.
eltern.t-online.de: Stiftung Warentest rät von Impfung gegen Windpocken ab
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.