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Senioren mit Alkoholproblem sind in der Pflege schlecht aufgehoben


Unzureichendes Fachwissen
Senioren mit Alkoholproblem sind in der Pflege schlecht aufgehoben

dpa, Anika von Greve

Aktualisiert am 24.04.2019Lesedauer: 1 Min.
Rentnerin im Bett mit Bier: Neben Alkohol können Senioren auch von Beruhigungsmittel abhängig sein und bedürfen einen entsprechenden Umgang. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Rentnerin im Bett mit Bier: Neben Alkohol können Senioren auch von Beruhigungsmittel abhängig sein und bedürfen einen entsprechenden Umgang. (Symbolbild) (Quelle: Döhrn/imago-images-bilder)
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Altenpfleger sind häufig mit depressiven und von Alkohol oder Beruhigungsmitteln abhängigen Senioren überfordert. Schuld sei vor allem die unzureichende Ausbildung. Wo es noch Schwachstellen gibt und wie eine Lösung aussehen könnte.

Wissenschaftler, Pflegeexperten und Interessensverbände fordern einen anderen Umgang mit alkoholkranken Senioren in Altenpflegeeinrichtungen. "Heime müssen ein Problembewusstsein entwickeln", sagt der Bonner Pflegeforscher und Geriater Dirk K. Wolter. Das gelte auch in Bezug auf Schlaf- und Beruhigungsmittel. "Es geht um Aufklärungskonzepte, ein Warnsystem und eine intensive Zusammenarbeit mit Hausärzten", sagt er. "Ich bin der Meinung, dass in den Heimen Menschen mit alkoholbezogenen Störungen stärker in den Blick genommen werden müssen", bekräftigt die Mannheimer Gerontologin Martina Schäufele.

Unzureichendes Fachwissen und mangelndes Personal

Das Thema müsse viel stärker in der Altenpflege verankert werden, sagt auch Pflegeexperte Andreas Kutschke. In der Ausbildung werde es völlig vernachlässigt. Er kritisiert, dass immer nur von Verbesserungen für Demenzkranke die Rede sei. "Wir haben aber auch Probleme mit anderen Gruppierungen: depressive Senioren, alkoholkranke Senioren, von Beruhigungsmitteln abhängige Senioren." Das müsse in Überlegungen zur Verbesserung der Pflege genauso einfließen.

Der Pflegeschutzbund BIVA verwies in diesem Zusammenhang auf das personelle Dauerproblem der Altenpflege: "Um alkoholkranke Heimbewohner gut betreuen zu können, braucht es genügend Personal. Auf einer chronisch unterbesetzten Station darf nicht schlimmstenfalls sogar die ermüdende Wirkung von Alkohol billigend in Kauf genommen werden, damit die Bewohner nachts durchschlafen."

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  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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