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Gesundheitsminister Jens Spahn will Pflegekräfte aus dem Ausland holen


17.000 offene Pflegestellen
Jens Spahn will Pflegekräfte aus dem Ausland holen

dpa, Sebastian Engel

Aktualisiert am 31.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Jens Spahn spricht im Deutschen Bundestag zu den Abgeordneten über das Thema Gesundheitspolitik.Vergrößern des Bildes
Jens Spahn: "Pflegekräfte aus unseren Nachbarländern einzuladen, ist die nächstliegende Option." (Quelle: Christophe Gateau/dpa-bilder)

Einer Studie zufolge gibt es derzeit 17.000 offene Pflegestellen. Der neue Gesundheitsminister will die Lücke auch mit Kräften aus dem Ausland schließen. Nach seinem Wunsch sollen zudem ausländische Berufsabschlüsse schneller anerkannt werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will dem Personalmangel in der Pflege auch mit Mitarbeitern aus dem Ausland entgegenwirken. "Pflegekräfte aus unseren Nachbarländern einzuladen, ist die nächstliegende Option", sagt der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Er verwies dabei auf die in der EU geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit.

Der Minister mahnte zudem eine schnellere Anerkennung von Abschlüssen für Pflegekräfte und Ärzte an. Manchmal seien diese über Monate, teils sogar über Jahre im Land und könnten nicht loslegen, weil das Verfahren zur Anerkennung sich so ziehe. Selbstverständlich müsse die ausländische Qualifikation gleichwertig mit der deutschen sein, das gehöre gründlich geprüft. "Wir sollten aber mit den Bundesländern die Überprüfungen deutlich beschleunigen", sagt Spahn.

17.000 offene Stellen in Pflegeheimen

Nach einer Mitte März 2018 vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung vorgelegten Studie gibt es derzeit 17.000 offene Stellen in deutschen Pflegeheimen. Gründe seien hauptsächlich der bundesweite Fachkräftemangel sowie die abnehmende Qualität der Bewerber für diesen Beruf.

Einem Medienbericht zufolge nahm überdies die Zahl der im Pflegebereich tätigen Leiharbeiter in den vergangenen Jahren zu. Spahn hatte zu seinem Amtsantritt auch angekündigt, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, etwa über eine bessere Bezahlung.

Immer mehr Leiharbeiter in der Pflege

Wie die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion berichtet, waren 2017 bundesweit 10.181 Beschäftigte in der Gesundheits- und Krankenpflege, bei Rettungsdiensten und der Geburtshilfe als Leiharbeitskräfte beschäftigt.

Im Jahr 2014 waren es demnach 7.374 gewesen. Im Bereich der Altenpflege habe es 2017 mehr als 7.500 Leiharbeitskräfte gegeben; drei Jahre zuvor seien es 5.850 gewesen.

Dem Bericht zufolge verdienen Leiharbeitskräfte deutlich weniger als regulär Beschäftigte. Bei Vollzeit habe deren Bruttolohn in den Bereichen Pflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe Ende 2016 bei 3.203 Euro monatlich gelegen – bei Leiharbeitskräften bei 2.579 Euro. Der Bruttomonatsverdienst für Vollzeitbeschäftigte in der Altenpflege lag demnach Ende 2016 bei 2.436 Euro – bei Leiharbeitskräften im Durchschnitt bei 2.131 Euro.

Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, sagt in der Zeitung: "Beschäftigte im Gesundheitswesen und der Pflege dürfen nicht als billige Arbeitskräfte zur Profitmaximierung von Leiharbeitsunternehmen herhalten, ebenso wenig wie alle anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer."

Arbeitgeber im Altenpflegebereich klagten seit Jahren über Fachkräftemangel. "Doch Fachkräfte bekommt man nur und bindet sie an sich, wenn man gute Arbeitsbedingungen bietet."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa
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