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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herzklappen, Knochen, Hornhaut Diese Vorteile hat eine Gewebetransplantation
Nicht nur Organe können gespendet werden, sondern auch Gewebe. Im Gegensatz zu Herz, Niere und Co muss der Transfer von Spender zu Empfänger dabei nicht ganz so schnell gehen. Im Gegenteil. Welche Vorteile eine Gewebetransplantation hat.
Was eignet sich als Gewebetransplantat?
"Neben Herzklappen eignen sich Augenhornhäute, Knochen, Sehnen, Bindegewebe oder Haut zur Aufbereitung als Gewebetransplantate", sagt Transplantationsmediziner Frank-Peter Nitschke. Gewebetransplantate sind von Organtransplantaten wie Niere, Herz oder Lunge zu unterscheiden.
Vorteile der Gewebetransplantation
Das präparierte Gewebe kann in flüssigem Stickstoff fünf Jahre gelagert werden. Auch bei der Entnahme herrscht im Gegensatz zur Organtransplantation keine Eile. Dort bleibt nach dem Hirntod eines Patienten meist nur ein Fenster von wenigen Stunden, um dem Empfänger ein Organ einzusetzen. Gewebe kann dagegen bis zu 36 Stunden im Körper eines Verstorbenen bleiben, bevor es entnommen wird.
"Diese Zeit ist von großer Bedeutung", sagt der Intensivmediziner am Rostocker Südstadt-Klinikum Jan Roesner. Vor allem dann, wenn bei den Verstorbenen kein Spenderausweis oder entsprechende Patientenverfügung vorliegen und die Angehörigen entscheiden müssen.
Strenge Richtlinien bei der Gewebeentnahme
Der medizinische Direktor der Stiftung Europäische Gewebebanken, Theo de By, verweist auf die strengen Richtlinien, mit denen Gewebeentnahmen gesetzlich geregelt sind. Eine ungenehmigte Nutzung von Gewebe Verstorbener sei ausgeschlossen. Insgesamt etwa 52.000 Mal pro Jahr wird in Deutschland Gewebe transplantiert, im Gegensatz dazu gab es etwas mehr als 3000 Organtransplantationen im Jahr 2016.
Von erheblicher Bedeutung ist nach Nitschkes Ansicht die Gemeinnützigkeit. "Der gesamte Bereich der Organspende ist in Deutschland im Non-Profit-Bereich angesiedelt. Es soll zu keinem Ausverkauf des menschlichen Körpers kommen", betont er. Organe und Gewebe seien "postmortale Spenden".
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.