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Das sollten Sie tun, wenn der Arzt eine OP empfiehlt


Skepsis ist angebracht
Das sollten Sie tun, wenn der Arzt eine OP empfiehlt

Von dpa
Aktualisiert am 22.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Wichtig ist, dass der Patient dem Arzt vertraut. Fühlt er sich nicht wohl, sollte er mit einem anderem Arzt sprechen.Vergrößern des Bildes
Wichtig ist, dass der Patient dem Arzt vertraut. Fühlt er sich nicht wohl, sollte er mit einem anderem Arzt sprechen. (Quelle: Milos Spasic/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wenn Sie mit Rückenschmerzen zum Arzt gehen und dieser plötzlich sagt, "Sie sollten sich operieren lassen", dann sollten Sie keinesfalls blind auf den Mediziner vertrauen. Im Gegenteil, Sie sollten skeptisch sein.

Wenn Sie die Empfehlung bekommen, sich unter das Messer zu legen, sollten Sie einen zweiten Arzt um Rat fragen. Die Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: Ist eine geplante Operation wirklich notwendig?

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung ist zum Beispiel die Zahl der Operationen am Rücken in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Außerdem werde in manchen Regionen deutlich häufiger operiert als in anderen.

Darum ist die zweite Meinung wichtig

Das Einholen einer zweiten Meinung sei sinnvoll, wenn die Diagnose dafür genügend Zeit lässt, erklärt Prof. Frank Kandziora, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main. "Hat der Patient einen Tumor oder Lähmungserscheinungen, führt häufig kein Weg an einer schnellen OP vorbei."

Anders sei es zum Beispiel bei unkomplizierten Bandscheibenvorfällen. Hat der Patient moderate Schmerzen, aber keine Lähmungserscheinungen, sei Skepsis angebracht, wenn der behandelnde Arzt eine OP vorschlägt.

Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft betreibt selbst ein Zweitmeinungsportal, über das Patienten in solchen Fällen Spezialisten für eine weitere Einschätzung suchen können. Auch viele Krankenkassen haben solche Angebote.

Achten Sie auf die Qualifikation des Arztes

Der zweite Arzt könne seine Einschätzung grundsätzlich mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen, erklärt Claudia Widmaier vom GKV-Spitzenverband. Zu dem Termin müssen Patienten allerdings alle Untersuchungsergebnisse wie Röntgenbilder mitbringen. Eine erneute Diagnostik bezahlt die Kasse in der Regel nicht.

Wichtig sei, sich diesem zweiten Arzt persönlich vorzustellen. Denn der müsse den Patienten körperlich untersuchen und ein ausführliches Arzt-Patientengespräch führen, um ein Urteil fällen zu können. Wichtig ist auch, dass der Patient dem Arzt vertraut. Fühlt er sich nicht wohl, sollte er auch noch mit einem weiteren Arzt sprechen.

Prof. Kandziora rät, bei der Wahl des zweiten Arztes auf dessen Qualifikation zu achten. "Es sollte sich um einen Facharzt für die jeweilige Erkrankung handeln."

Jede OP birgt Risiken

Der AOK-Bundesverband, weist darauf hin, dass jeder Eingriff ein Risiko berge und daher genau überlegt werden sollte. Misserfolg, Infektionen oder gar der Tod seien nie ganz auszuschließen. Sinnvoll sei daher, einen zweiten Arzt um seine Meinung zu fragen. Wenn auch dieser zum Eingriff rate, habe der Patient eine höhere Gewissheit, eine gute Entscheidung zu treffen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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