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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Muskelzerrung Muskelzerrung: Symptome und Behandlung
Bei körperlicher Belastung - besonders beim Sport - kann es schnell zu einer Muskelzerrung kommen. Wir erklären die Symptome und auf was Sie bei der Behandlung einer Zerrung achten sollten.
Wie entsteht eine Muskelzerrung?
Im Gegensatz zum Muskelfaserriss werden bei einer Muskelzerrung die kleinsten Einheiten des Muskels, die sogenannten Sarkomere, verletzt. Dies geschieht durch plötzliche zu starke Dehnung beispielsweise bei schnellen Sprints und Stopps. Fußball und Tennis gehören zu den Sportarten, bei denen es sehr häufig zu Zerrungen kommt. Die meisten Muskelzerrungen betreffen die Wade, den Oberschenkel oder dem Oberarm.
Risikofaktoren einer Zerrung
Ist der Muskel bereits geschädigt oder überlastet, erhöht sich das Risiko für eine Muskelzerrung. Weitere Risikofaktoren sind Regen, Kälte und nicht richtig ausgeheilte, vorangegangene Verletzungen.
Symptome einer Muskelzerrung
Ist der Muskel gezerrt, kommt es zu plötzlich auftretenden, starken Schmerzen. Es kann außerdem zu einer starken Schwellung im betroffenen Bereich kommen.
Behandlung und Erste Hilfe bei Muskelzerrung
Erste Hilfe: Die PECH-Regel ist die Abkürzung für die Reihenfolge folgender Behandlungsschritte:
Pause – Eis – Compression – Hochlagern
Pause | Beenden Sie Ihre sportliche Aktivität umgehend. |
Eis | Kühlen Sie den betroffenen Muskel schnellstmöglich. Um Erfrierungen zu vermeiden, legen Sie das Eis nicht direkt auf die Haut. Verwenden Sie besser einen feucht-kalten Umschlag oder wickeln Sie ein Coolpack in ein Handtuch. |
Compression | Legen Sie einen elastischen Druckverband an. Die Kompression hilft, die Schwellung zu reduzieren. Hilfreich ist es, wenn Sie den Eis-Umschlag in den Verband integrieren, um so langfristig für Kühlung zu sorgen. |
Hochlagern | Anschließend lagern Sie die verletzte Stelle – häufig die Wade oder den Oberschenkel – hoch. |
Nicht zu schnell wieder belasten
Dr. Ingo Tusk, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin, warnt laut der "Apotheken Umschau" davor, den Muskel zu schnell wieder zu belasten. Sein Tipp: Warten Sie besser nach einer Muskelzerrung zwei Wochen, bis Sie wieder sportlich aktiv werden.
Muskelzerrung oder Muskelfaserriss? Bei Unsicherheit besser zum Arzt
Um auszuschließen, dass es sich um einen Muskelfaserriss oder gar einen Muskelriss handelt, sollten Sie bei starker Schwellung und andauernden Schmerzen im Muskel einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären. Dieser kann eine gesicherte Diagnose stellen und bei Bedarf entzündungshemmende oder schmerzlindernde Medikamente verschreiben.
So beugen Sie einer Muskelzerrung vor
Um eine Muskelzerrung zu vermeiden, sollten Sie vor dem Sport ein kleines Aufwärmprogramm durchführen. Tusk betont, dass ein Kaltstart oft Ursache für Verletzungen der Muskulatur ist und schwere Folgen haben kann. Durch lockeres laufen und einige Dehnungsübungen verringern Sie Ihr Risiko für Muskelverletzungen erheblich. Unterstützen Sie anfällige Stellen wie Fußgelenke, Waden, Oberschenkel oder Oberarme durch das Tragen von Bandagen.
Bloß nicht über den Schmerz hinweg trainieren
Beachten Sie den Tipp des Experten, sich nicht zu überlasten und auf die Warnsignale Ihres Körpers zu achten und zu reagieren. Wer über den Schmerz hinweg trainiert, riskiert ernsthafte Verletzungen. Vermeiden Sie Sportarten, die schnelle Beschleunigungen und abruptes Abbremsen erforderlich machen. Hier ist die Gefahr von muskulären Sportverletzungen besonders hoch.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.