Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kräuterlexikon Wacholder
Wacholder wurde im Mittelalter als Mittel gegen Pest verwendet. Auch wenn das Gewächs nach heutigem Erkenntnisstand nicht so wirksam ist, dass es den schwarzen Tod bekämpfen könnte, lassen sich gewisse heilende Eigenschaften vor allem in den Beeren nicht abstreiten.
Pflanze
Wacholder (Juniperus communis) zählt zur Familie der Zypressengewächse. Der säulenförmige Wuchs der Wacholderbüsche macht die Verwandtschaft zur hochgewachsenen Zypresse auch optisch deutlich. Der immergrüne Strauch wächst bis zu drei Meter in die Höhe. Als Baum reckt Wacholder sein Haupt aber auch schon mal sieben Meter in die Luft.
Die Blätter des Zypressengewächses sind nadelförmig und spitz. Seine gelblich-grünen Blüten zeigen sich von Mai bis Juni und sind recht unscheinbar. Aus den weiblichen Blüten bilden sich sehr langsam blauschwarze Früchte. Obwohl sie umgangssprachlich als Wacholderbeeren bezeichnet werden, handelt es sich eher um zapfenartige Früchte.
Wacholder ist über Europa hinaus in Nordasien und Nordamerika zu finden. Besonders in Mooren und Heiden wie der Lüneburger Heide fühlt sich das Gewächs wohl.
Verwendete Pflanzenteile
In erster Linie finden die reifen Wacholderbeeren in der Heilkunde Verwendung.
Inhaltsstoffe
- ätherisches Öl (bis zu zwei Prozent)
- Gerbstoffe
- Invertzucker
Wirkung
Extrakte aus Wacholderbeeren haben eine Wasser treibende Wirkung. Diese entwässernden Eigenschaften können bei einer leichten Blasenentzündung hilfreich sein, um die Harnwege durchzuspülen. Dabei muss jedoch ausreichend getrunken werden.
Darüber hinaus werden Verdauungsbeschwerden durch die Einnahme von Wacholderbeeren im Essen gelindert. Auch Erkrankungen der Atemwege und Rheuma können mithilfe der ätherischen Öle der Wacholderbeere behandelt werden.
Nebenwirkungen
Schwangere und Menschen mit Erkrankungen an der Niere sollten keinen Wacholder zu sich nehmen.
Interessantes
Früher nutzten Menschen die vermeintlich magischen Eigenschaften von Wacholder, um böse Geister von Haus und Hof zu vertreiben. Dafür wurden getrocknete Zweige der Pflanze angezündet und zum Ausräuchern benutzt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.