Lunge wird belüftet Warum Seufzen lebenswichtig ist
Schon wieder so viel Arbeit! Wer bewusst seufzt, äußert meist ein Gefühl der Anspannung oder auch der Erleichterung. Doch das tiefe Ein- und Ausatmen hat sogar eine lebenswichtige Funktion. US-Forscher haben den Mechanismus des Seufzens jetzt genauer entschlüsselt.
Unbewusst seufzen wir relativ häufig, nämlich rund zwölfmal pro Stunde. Bei jedem Seufzer atmen wir wesentlich tiefer ein als normal und pumpen so rund doppelt so viel Luft in die Lungen als bei einem gewöhnlichen Atemzug.
Seufzen belüftet die Lunge
Die Wissenschaftler um den Neurobiologen Jack Feldman von der Universität von Kalifornien (UCLA) haben nun untersucht, wie der Körper diesen Vorgang steuert. Dabei entdeckten sie im Atemzentrum im Gehirn zwei winzige Ansammlungen von Nervenzellen, die offenbar das Signal für tiefe Atemzüge geben. In Versuchen mit Mäusen zeigten sie, dass es wesentlich weniger Seufzer gibt, wenn diese Neuronen blockiert werden.
Der Sinn eines Seufzers sei es, kleine Lungenbläschen zu belüften und so den Luftaustausch in der Lunge aufrechtzuerhalten, sagte Feldman. "Wenn Sie nicht seufzen, fällt Ihre Lunge irgendwann aus", erklärte der Wissenschaftler weiter.
Bei künstlicher Beatmung fehlt das Seufzen
Die Erkenntnis könnte beispielsweise wichtig sein für Patienten, die künstlich beatmet werden. Denn im Normalfall ersetze die künstliche Beatmung nur die regulären Atemzüge, nicht die tiefen Seufzer. In der Vergangenheit seien deshalb viele Patienten gestorben, so Feldman.
Die psychologischen Hintergründe des bewussten Seufzens hingegen bleiben den Wissenschaftlern weiterhin ein Rätsel.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.