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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schöner Blickfang Mit Venenwalking bleiben die Beine schön
Schwere und geschwollene Beine sind besonders im Sommer nicht nur ein unschöner Anblick, sondern auch eine echte Last. Die hohen Temperaturen verstärken zudem die Beschwerden. Wie müde Beine wieder munter werden, wie Sie erste Symptome von Venenleiden richtig deuten, erklärt der neue Ratgeber "Gesunde Venen und schöne Beine" von Heike Höfler (humboldt Verlag 2015). Er enthält zahlreiche Tipps und Übungen, die sich problemlos in den Alltag einbauen lassen.
Von Venenleiden wie Krampfadern, Venenentzündungen und Thrombose sind nach Auskunft der Deutschen Venen-Liga, die auch dieses Buch empfiehlt, Hundertausende Menschen in Deutschland betroffen. Die Beschwerden fangen schleichend an. Sie zeigen sich häufig in schweren, müden Beinen, die anschwellen und ein unangenehmes Spannungsgefühl erzeugen. Auch Juckreiz, Fuß- und Wadenkrämpfe können die Betroffenen plagen.
Das steckt hinter geschwollenen Beinen
Um die Ursache zu verstehen, muss man wissen, wie Venen funktionieren. Auch dies wird in dem Ratgeber ausführlich erklärt: Venen haben die Aufgabe, das Blut von den Beinen gegen die Schwerkraft zum Herzen zu transportieren. Bei heißen Temperaturen nimmt die Elastizität der Blutgefäße jedoch ab und die Venenklappen werden durchlässiger. Außerdem weiten sich die Gefäße, um Körperwärme besser abzugeben. So kann das Blut in den Beinen versacken und Wasser und Eiweiß ins Gewebe austreten, was geschwollene Beine verursacht.
Wird der Blutfluss zusätzlich durch langes Stehen oder zu viel Sitzen gehemmt, können Krampfadern entstehen. Doch soweit muss es gar nicht erst nicht kommen. Denn jeder kann etwas gegen schwache Venen unternehmen, mit Sport Ernährung, aber auch alternativen Heilmethoden. "Je früher Sie mit vorbeugenden Maßnahmen beginnen und gezielte Übungen in ihren Tagesablauf einbauen, desto eher und besser bekommen Sie das Problem in Griff", schreibt Höfler. Aber auch wenn sich bereits die ersten Krampfadern gebildet hätten, lohne es sich immer noch, die Venen zu stärken, um so größere Schäden zu vermeiden.
Mit Venenwalking gezielt vorbeugen
Grundsätzlich ist Bewegung das A und O gegen geschwollene Beine und Besenreiser. Egal ob Spazieren oder Radfahren - beides stärkt die Muskulatur in den Waden und erleichtert den Venen die Arbeit. Eine besonders effektive Trainingsmethode stellt laut Höfler das Venenwalking dar. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art des Gehens, die Muskeln und Venen stärkt. "Man könnte dazu auch schnelles sportliches Gehen sagen", so Höfler. Im Gegensatz zum Jogging strenge es die Muskulatur jedoch sehr viel stärker an, da zum Vorankommen mehr Muskelarbeit gefordert sei.
Die Venen werden "entstaut"
Der Ratgeber beschreibt den Bewegungsablauf folgendermaßen: Bei jedem Schritt wird die Fußspitze erst nach oben gezogen und die Ferse bei leicht gebeugten Knie aufgesetzt. Dann wird der Fuß von der Ferse zu den Zehen bewusst abgerollt. "Die Abroll- und Abdruckbewegung aktiviert die Muskelpumpe optimal", betont die Expertin. Dabei sei es wichtig, ruhig ein- und auszuatmen und beim Walken in Armen und Beinen stets locker zu bleiben. Der Blick sollte aufrecht sein, der Brustkorb leicht angehoben. Wer die Technik richtig beherrscht und das Walking regelmäßig praktiziert, kann laut Höfler viel erreichen: "Wenn die Muskeln sich zusammenziehen, pressen sie das Blut aus den Venen wie aus einem Schwamm", beschreibt die Autorin den Trainingseffekt.
Dadurch werde das Blut ideal abgepumpt und die Venen "entstaut". Optimal für das Venenwalking seien Park- und Waldwege, aber auch Sandboden wie zum Beispiel am Strand.
Nicht zu oft die Beine übereinanderschlagen
Doch nicht nur das Venenwalking, auch andere Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder auch Beckenbodengymnastik fördern die Venengesundheit, betont Höfler. Ebenso wichtig sei die Körperhaltung beim Sitzen und Stehen: Eine krumme oder verkrampfte Haltung und herunter hängende Schultern seien grundsätzlich zu vermeiden, sagt die Autorin. Auch sollte man darauf achten, beim Sitzen nicht ständig die Beine übereinanderzuschlagen, da das den Blutfluss störe. Zudem habe eine tiefe Atmung ebenfalls einen günstigen Einfluss auf die Venen und die Fließgeschwindigkeit des Blutes.
Kneipp'sche Anwendung halten die Beine fit
Um die Durchblutung der Beine anzuregen haben sich auch Kaltwassergüsse, Kneipp'sche Fußbäder, Wassertreten und kalte Wickel bewährt. "Sie erhöhen die Spannkraft der Gewebe und Gefäße, beugen Durchblutungsstörungen wirksam vor und verbessern die Transportleitung der Beinvenen", sagt Höfler. Allerdings sollte man bei allen Wasseranwendungen darauf achten, das die Füße am Anfang warm sind. Nach den Kaltanwendungen empfiehlt die Autorin Gymnastikübungen zum Wiederaufwärmen.
Die venengesunde Ernährung
Auch eine gesunde Ernährung dient der Gesundheit der Venen und das Buch gibt entsprechende Tipps: Höfler verweist dabei auf die Bedeutung der Ballaststoffe. Sie bewirkten eine aktive Darmtätigkeit und eine kürzere Verweildauer des Stuhles im Darm. Verstopfungen kämen dadurch deutlich seltener vor. Ideale Nährstofflieferanten sind frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte sowie bestimmte Kräuter.
Was sonst noch wichtig ist: viel trinken! Optimal seien zwei bis drei Liter täglich, am besten Wasser und ungesüßte Kräutertees. "Reduzieren Sie dafür Alkohol und Kaffee", rät Höfler.
Rundes Gesamtpaket für jedermann
In einem abschließenden Übungsteil stellt Autorin weitere Trainingstipps für gesunde und schöne Beine vor, die der Leser mit Hilfe von Bildern und kurzen Beschreibungen selbst zu Hause wiederholen kann. Neben Streck- und Dehnübungen, zum Teil mit Theraband und Igelball, gehören hierzu auch spezielle Gymnastikübungen für Füße und Zehen. Trainingstipps und theoretischer Hintergrund bilden ein rundes Gesamtpaket. Es spricht nicht nur Menschen mit Venenschwäche an, sondern ist auch für diejenigen, die lange Zeit schöne Beine behalten wollen, eine echte Fundgrube.
"Gesunde Venen, schöne Beine", herausgegeben von Heike Höfler, ist im Verlag "humboldt" erschienen, 143 Seiten, 19,99 Euro, ISBN: 978-3-89993-869-2.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.