Werden Sie bald sterben? Simpler Test zeigt Sterbe-Risiko an

Wie alt werde ich? Diese Frage haben sich viele Menschen schon gestellt. Verlockend aber zugleich auch erschreckend kann die Antwort darauf sein. Jetzt will ein wissenschaftlich fundierter Rechner hierauf eine mögliche Antwort geben. Er ermittelt eine Art biologisches Alter und gibt an, wie hoch das Risiko ist, in den kommenden fünf Jahren zu sterben.
Auf der Website http://www.ubble.co.uk/ kann jeder diesen simplen Test machen. Lediglich 11-13 Fragen in englischer Sprache gilt es dafür zu beantworten. Abgefragt werden allerdings keine Cholesterin- oder Blutdruckwerte, sondern vor allem Lebensumstände, wie etwa die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und dort vorhandenen Autos oder man soll einschätzen, wie schnell man selbst zu Fuß unterwegs ist.
Wie hoch ist Ihr Ubble-Alter?
Der Test ist für Menschen im Alter von 40-70 Jahren gemacht und lässt dementsprechend auch nur Altersangaben in dieser Zeitspanne zu. Als Ergebnis bekommt die Testperson eine Art biologisches Alter angezeigt: das Ubble-Alter. Der Name ist laut den Machern des Tests ein Akronym für "UK Longevity Explorer" und er soll außerdem an das Hubble-Weltraumteleskop erinnern, das ebenfalls unbekannte Welten erforscht.
Hinter dem Ubble-Alter stecken statistische Berechnungen von Forschern des Karolinska Instituts in Stockholm, welche auf Daten der UK Biobank beruhen. Die Biobank ist ein Projekt englischer Gesundheitsorganisation, welche Daten von über 500.000 Briten erfasst hat.
Sterbe-Risiko wird angezeigt
Das im Test angezeigte Ergebnis lässt sich folgendermaßen interpretieren: Ist Ihr Ubble-Alter höher als Ihr tatsächliches Alter - zum Beispiel 78 statt 58 - haben sie eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit und zwar jene des durchschnittlichen Engländers im Alter von 78. Der Rechner gibt dann diese Sterbewahrscheinlichkeit - zum Beispiel 30 Prozent - im Ergebnis an. Ist das Ubble-Alter niedriger als ihr tatsächliches Alter, gibt der Rechner Ihnen das Sterberisiko des entsprechend jüngeren Durchschnittsbriten als Ergebnis an, zum Beispiel 0,5 Prozent.
Selbstaussagen angeblich entscheidend
Neben dem Test gibt es jetzt auch eine ausführliche Studie über die Gesundheitsdaten der Biobank im Fachmagazin "The Lancet". Darin zeigen die Autoren, dass Selbstaussagen der Befragten zu ihrem Gesundheitszustand und zu ihren Lebensumständen zu verlässlicheren Prognosen der Fünf-Jahres-Sterblichkeit führen als reine Angaben über Blutwerte oder den Blutdruck. In der Auswertung der Daten wurden die Selbstauskünfte der Probanden zu ihren Sterbedaten in Beziehung gesetzt.
Reine Statistik
Die Forscher preisen ihren Test als simple Methode Risikopatienten zu erkennen und zu behandeln. Er sei für Menschen aller Nationalitäten und jeden Geschlechts geeignet, wird die Koautorin der Studie Anna Ganna in der Online-Ausgabe des Magazins "Der Spiegel" zitiert. Dennoch beruhen die Testergebnisse auf reiner Statistik: Sie sind lediglich ein Vergleich mit dem Bevölkerungsdurchschnitt aufgrund von Daten, die auf Selbstaussagen beruhen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.