Kresse, Kohl und Mangold Das sind die gesündesten Gemüsesorten
Eine Studie von US-Wissenschaftlern der William Peterson University in New Jersey zeigt, dass Gemüse nicht gleich Gemüse ist. Demnach kommt es vor allem auf die enthaltenen Inhaltstoffe wie Vitamine, Zink und Eisen an.
Forscher um Jennifer Di Noia haben ein Rankig erstellt, aus dem die zehn gesündesten Gemüse- und Obstsorten hervorgehen. Das Ergebnis überrascht, denn weder Klassiker wie Paprika und Brokkoli, noch Vitaminbomben wie Spinat oder Orangen liegen vorn. Auf Platz eins der "Top Ten der gesündesten Gemüsesorten" steht ein eher unbekannter Vertreter. Doch es gibt auch Kritik an der Studie.
Insgesamt 47 Obst- und Gemüsesorten ("Powerhouse fruits and vegetables" zu deutsch: Kraftwerkgemüse und -früchte, PFV) nahmen die US-Forscher für ihre Studie, die im Fachjournal Preventing Chronic Disease erschienen ist, genauer unter die Lupe. Darunter echte Klassiker wie Spinat, Kopfsalat oder Petersilie. Aber auch eher unbekannte Vertreter wie Mangold, Markstammkohl oder Brunnenkresse wurden untersucht. 41 Sorten haben es in die Aufzählung geschafft.
Wichtige Pflanzeninhaltstoffe einbezogen
Ausgangspunkt für das Ranking war der Gehalt von 17 verschiedenen Inhaltstoffen wie Vitamine A, B6, B12, C, D, E und K, Ballaststoffe, Kalzium, Eisen, Riboflavin, Niacin, Thiamin; Folat, Zink, Eiweiß sowie Kalium. Dann berechneten die Wissenschaftler, zu welchem Anteil die Gemüse und Früchte den täglichen Bedarf an diesen 17 Stoffen decken und vergaben jeweils Punkte bis 100.
Das überraschende Ergebnis: Das gesündeste Gemüse ist mit 100 Punkten die Brunnenkresse, die laut Forschern die meisten Nährstoffe enthält. Auf dem zweiten Platz landet mit 92 Punkten der Chinakohl, dicht gefolgt von Mangold, der auf 89,3 Punkte kommt. Etwas abgeschlagen auf dem vierten Rang landen Rote Bete mit 87,1 Punkten und auf dem fünften Platz der Spinat (86,4). Weiter sind unter den "Top Ten der Gemüsesorten" vertreten: Chicorée (73,4 Punkte), Kopfsalat (70,8 Punkte), Petersilie (65,6 Punkte) und Romanasalat (63,5 Punkte). Auf dem zehnten Platz landet der eher unbekannte Markstammkohl mit 62,4 Punkten.
Bekannte Sorten überschätzt?
Enttäuschend schnitten laut den Forschern hingegen einige bekannte Obst- und Gemüsesorten wie Himbeeren, Cranberries, Blaubeeren, Knoblauch und Zwiebeln ab. Ihr Nährstoffgehalt war so gering, dass sie es erst gar nicht in das Ranking schafften. Auch rote Paprika (41,2 Punkte) und Brokkoli (34,8 Punkte) schnitten nährstofftechnisch eher schlecht ab.
Kritik an der Studie
Doch es wird auch Kritik an der Studie laut. Denn viele Obst- und Gemüsesorten, die in der Studie schlecht abgeschnitten haben, sind vor allem reich an sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Das sind Substanzen, die den Körper vor schädlichen Einflüssen schützen und unter anderem Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Diese werden jedoch nicht als Nährstoffe aufgeführt. Trotzdem enthalten sie viele wichtige Stoffe wie etwa Flavonoide, Sulfide und Carotinoide, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bringen. Die Studienautorin Jennifer Di Noia räumte gegenüber der "Washington Post" ein, dass die Wertung ausschließlich auf Nährstoffen basiere.
Was Ernährungsexperten empfehlen
Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen mindestens 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst pro Tag zu sich zu nehmen. Ein gesunder Mittelweg ist jedoch eine ausgewogene Ernährung, bei der reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukte auf den Tisch kommen sowie regelmäßig Milchprodukte, Fisch und - in geringeren Mengen - Fleisch.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.