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Cistustee: Warum ist er in manchen Regionen verboten?


Beliebtes Hausmittel
Warum Cistustee in manchen Regionen verboten ist


09.01.2025 - 11:59 UhrLesedauer: 2 Min.
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Aus den Blättern der Zistrose gewonnen: Cistustee erfreut sich wachsender Beliebtheit. (Quelle: deepblue4you/getty-images-bilder)
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Cistustee wird von vielen als Hausmittel geschätzt. In manchen Ländern ist der Verkauf von Zistrosenblättern jedoch verboten. Was hat es damit auf sich?

In der Erkältungssaison greifen viele Menschen zu bewährten Hausmitteln, um den Kampf gegen Schnupfen und Halsschmerzen aufzunehmen. Ein besonders beliebtes Mittel in der kalten Jahreszeit ist Tee. Eine Tasse heißes Wasser mit wohltuenden Kräutern soll die Beschwerden lindern.

Ein Beispiel dafür ist Cistustee (auch Zistrosentee genannt), der für seine potenziell gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt wird. Doch genau hier liegt ein Problem, das nur wenigen bekannt ist: Der Verkauf von Cistustee ist in einigen Regionen, insbesondere innerhalb der Europäischen Union (EU), eingeschränkt oder verboten. Was dahintersteckt und welche Ausnahmen es gibt.

Zur Erklärung

Die Zistrose (Cistus) hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln. Inzwischen zieren die kleinen Sträucher auch deutsche Gärten. Ihre Blätter wurden lange Zeit für die Herstellung von Tee genutzt, der als natürliches Heilmittel gilt. Mehr zur Wirkung lesen Sie hier.

Novel-Food-Verordnung der EU: Ist Cistustee verboten?

Trotz der ihm nachgesagten positiven Eigenschaften bescheinigt die sogenannte Novel-Food-Verordnung der EU Cistustee einen anderen Status. Laut dieser Verordnung gelten Zistrosenblätter als neuartige Lebensmittel – außer in Nahrungsergänzungsmitteln. Neuartige Lebensmittel sind solche, die vor dem 15. Mai 1997 in der EU kaum gehandelt oder verzehrt wurden.

Das bedeutet konkret: Zubereitungen aus Zistrosen dürfen zwar in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden, aber eben nicht in anderen Lebensmitteln.

Einige Ausnahmen gibt es doch

Aufgrund dieser regulatorischen Vorgaben mussten viele Händler Cistustee aus ihrem Sortiment nehmen. Allerdings ist der Verkauf in Apotheken weiterhin möglich, da der Tee dort als Heilmittel und nicht als Lebensmittel angeboten wird.

Und: Es gibt eine gültige Novel-Food-Zulassung für Kräutertees aus dem Kraut von Cistus incanus L. Pandalis – einer Art aus der Familie der Cistaceae – sofern nicht mehr als drei Gramm Kraut benutzt werden.

Gut zu wissen

Viele dem Cistustee zugeschriebenen Wirkungen, wie antivirale oder immunstärkende Effekte, sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt und daher nicht offiziell anerkannt.

Einige Onlinehändler versuchen, die gesetzlichen Einschränkungen zu umgehen, indem sie Cistustee als Dekorations- oder Duftkraut verkaufen. In solchen Fällen dürfen jedoch keine Zubereitungshinweise oder gesundheitsbezogenen Angaben gemacht werden. Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie den Tee zwar erwerben können, aber keine offiziellen Empfehlungen zur Anwendung erhalten.

Fazit

Die Verbote und Einschränkungen bezüglich Cistustee basieren auf dem Fehlen einer entsprechenden Zulassung als Lebensmittel. Verbraucher sollten sich dessen bewusst sein und Cistustee bei Apotheken oder spezialisierten Händlern erwerben, die den Tee als Heilmittel anbieten.

Wer jedoch einen eigenen Zistrosenstrauch im Garten hat, kann beruhigt sein: Dieser kann stehen bleiben. Ob Sie sich daraus Tee zubereiten oder nicht, entscheiden Sie.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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