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Demenz: Mehr als 40 Prozent der Fälle vermeidbar


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40 Prozent der Fälle vermeidbar
Wie sich das Demenzrisiko deutlich senken lässt


Aktualisiert am 05.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau legt ihren Arm um einen älteren Mann: Auch wenn Demenz bislang nicht heilbar ist, kann jeder aktiv dazu beitragen, sein persönliches Risiko zu senken.Vergrößern des Bildes
Eine junge Frau legt ihren Arm um einen älteren Mann: Auch wenn Demenz bislang nicht heilbar ist, kann jeder aktiv dazu beitragen, sein persönliches Risiko zu senken. (Quelle: Westend61/getty-images-bilder)
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Zwölf Risikofaktoren können eine Demenz begünstigen. Würde man sie minimieren, ließe sich das Risiko für eine Demenz um 40 Prozent verringern, so Forscher.

Demenz ist unheilbar, aber beeinflussbar

Weltweit leiden 50 Millionen Menschen an Demenz, davon allein in Deutschland 1,6 Millionen. Bis ins Jahr 2050 werden es Schätzungen zufolge bis 2,8 Millionen sein. Grund dafür ist die zunehmende Lebenserwartung der Menschen. Auch wenn die Erkrankung bislang nicht heilbar ist, sind Entstehung und Verlauf jedoch beeinflussbar.

Laut dem "Report of the Lancet Commission 2020", der auf der Alzheimer’s Association International Conference (AAIC) vorgestellt wurde, könnten 40 Prozent aller Demenzfälle verhindert oder zumindest deutlich hinausgezögert werden, wenn alle Risikofaktoren minimiert würden.

Zwölf vermeidbare Risikofaktoren für Demenz

Bereits 2017 hatten Forscher neun Faktoren identifiziert, die das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen:

  • Schwerhörigkeit
  • niedriger Bildungsstand
  • Rauchen
  • Mangel an sozialen Kontakten
  • Depressionen und psychischer Stress
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus

In der im Juli veröffentlichten Studie haben Experten um Professor Gill Livingstone vom University College London nun weitere drei Risikofaktoren für Demenz hinzugefügt:

  • Kopfverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
  • Luftverschmutzung
  • übermäßiger Alkoholkonsum

Für Prävention ist es nie zu spät

Die Autoren betonen, dass es im Leben nie zu spät sei, mit einer Demenz-Prävention zu beginnen. Bedeutsam für den Alltag ist der neu identifizierte Risikofaktor Schädel-Hirn-Trauma, das durch Kopfverletzungen im Straßenverkehr und beim Sport verursacht werden kann.

"Das zeigt, dass Fahrradhelme oder Helme bei bestimmten Risikosportarten einen Schutz vor späteren Demenzerkrankungen darstellen", sagt Professor Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Der schädigende Einfluss von Alkohol und Luftverschmutzung seien ebenfalls wichtige Risikofaktoren, die sich durch den persönlichen Lebensstil beziehungsweise Umweltschutzmaßnahmen erheblich reduzieren lassen.

Darüber hinaus gilt: Bleiben Sie im mittleren und späteren Lebensalter geistig, körperlich und sozial aktiv. Regelmäßige Bewegung in der Lebensmitte und im Alter schützen vor Demenz und verringern das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Schwerhörigkeit sollte frühzeitig ein Hörgerät benutzt werden, um Kommunikationsprobleme und zunehmende soziale Isolation zu vermeiden. Liegt eine Depression vor, sollte diese ebenfalls schnell therapiert werden.

"Nationale Demenzstrategie" soll helfen, vorzubeugen

Aus den neuen Erkenntnissen wurde eine Nationale Demenzstrategie erarbeitet, die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie mitgestaltet wurde. Ziel ist es, die Bevölkerung für das Thema Demenz-Prävention in Deutschland zu sensibilisieren und für demente Patienten und deren Angehörige optimale Behandlungs- und Beratungsangebote anzubieten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • The Lancet: DOI 10.1016/S0140-6736(20)30367-6
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
  • Eigene Recherche
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