Single oder verheiratet Beziehungsstatus könnte das Risiko für Depressionen beeinflussen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das Risiko, an Depressionen zu erkranken, könnte mit dem Beziehungsstatus zusammenhängen. Das berichtet ein internationales Forscherteam.
Bisherige Studien deuteten bereits an, dass eine Ehe positive Effekte auf die Gesundheit haben könnte. Allerdings beschränkten sich diese Untersuchungen meist auf einzelne Länder und vernachlässigten wichtige Faktoren wie Bildung und den sozioökonomischen Status.
Wer verheiratet ist, leidet seltener an Depressionen
Nun zeigt eine neue, großangelegte Studie, dass das Leben in einer Ehe nicht nur das Herz schützt, sondern offenbar auch die Psyche stabilisiert. Forscher der medizinischen Fakultät der Macao Polytechnic University (China) analysierten Gesundheitsdaten von mehr als 100.000 Personen aus sieben verschiedenen Ländern – nämlich Großbritannien, Irland, USA, Mexiko, China, Südkorea und Indonesien – und kamen zu dem Schluss: Unverheiratete Personen hatten ein fast doppelt so hohes Risiko für depressive Symptome als Verheiratete.
Wichtig zu wissen
In einer Partnerschaft lebende Menschen ohne Trauschein, die aber zusammenwohnten, wurden in der Statistik als "verheiratet" erfasst. Lebten diese Menschen hingegen in getrennten Wohnungen, wurden sie in der Statistik als unverheiratet behandelt.
Die Ergebnisse zeigten zudem geschlechtsspezifische Unterschiede: Alleinstehende Männer tendierten stärker dazu, Depressionen zu entwickeln als alleinstehende Frauen. Eine mögliche Erklärung hierfür sind laut Forschern das oft größere soziale Netzwerk von Single-Frauen im Vergleich zu Single-Männern. Auch der Bildungsstand spielte eine Rolle: Interessanterweise hatten alleinstehende Menschen mit höherer Bildung häufiger Depressionen als solche mit niedrigerem Bildungsgrad.
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Doch was macht die Ehe zum Schutzfaktor?
In allen untersuchten Kulturen zeigte sich, dass unverheiratete Personen ein höheres Risiko für Depressionen haben, so Studienautor Kefeng Li. Ein entscheidender Faktor sei Einsamkeit. Und: Eine Paarbeziehung biete mehr soziale Unterstützung und finanzielle Sicherheit. Zudem könne ein positiver Einfluss der Partner aufeinander das Wohlbefinden steigern – vorausgesetzt natürlich, die Beziehung sei glücklich.
Vergleichbar umfangreiche Daten für Deutschland gibt es bislang nicht, kleinere Studien in einzelnen Altersgruppen weisen jedoch in die gleiche Richtung. Deshalb sind die neuen Ergebnisse auch hierzulande relevant, wo jeder fünfte Mensch allein lebt – Tendenz steigend.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- nature.com: "Association and causal mediation between marital status and depression in seven countries" (englisch)
- aerzteblatt.de: "Unverheiratete haben fast doppelt so hohes Risiko für Depressionen wie Verheiratete"
- neurologen-und-psychiater-im-netz.org: "Ursachen einer Depression"