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Nachhaltige Geldanlage: Wie Sie Gutes tun und Geld verdienen


Meinung
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Nachhaltig anlegen
Grüne Geldanlage ist nichts für schwache Nerven

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

23.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Nachhaltige Geldanlage (Symbolbild): Wer in umwelt- und sozialbewusste Unternehmen investiert, kann davon auch finanziell profitieren.Vergrößern des Bildes
Nachhaltige Geldanlage (Symbolbild): Wer in umwelt- und sozialbewusste Unternehmen investiert, kann davon auch finanziell profitieren. (Quelle: kamisoka/getty-images-bilder)
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Der Kampf gegen die Klimakrise ist eine riesige Aufgabe. Anleger können von der Wende unserer Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit profitieren – und sie sogar vorantreiben.

Die Bilder werden wir so schnell nicht vergessen: Unglaubliche Wassermassen bahnen sich den Weg durch Straßen, fluten Keller und Wohnung, reißen ganze Häuser mit sich – der Schaden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist gigantisch. Viele Menschen haben alles verloren. Wie konnte das passieren? Schlägt die Umwelt zurück? Hätte die Katastrophe verhindert werden können? Diese Fragen müssen Experten beantworten.

Fakt ist aber: Der Klimaschutz rückt immer stärker in unser Bewusstsein. Politisch ist er längst ein Megathema. In Europa, in den USA, in Asien – und wirtschaftlich auch. Ganze Branchen stehen vor einem extremen Wandel, allen voran die Automobilbranche. Es geht darum, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft nachhaltiger auszurichten.

Klimabewusst investieren dank ESG-Kriterien

ESG lautet die Zauberformel: Die drei Buchstaben stehen für „Environment, Social, Governance“. Es geht um die Schonung natürlicher Ressourcen und die Begrenzung des Klimawandels – Stichwort „Environment“. Aber eben auch um Humankapital, Gesellschaft, nachhaltige Produkte, Menschenrechte, also soziale Aspekte („Social“).

Die Börsenexpertin
Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie alle zwei Wochen über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Hinzu kommt Wirtschaftsethik, das heißt Unternehmensführung, Transparenz und Vergütungsregeln – die „Governance“. Auch Anleger setzen immer stärker auf Nachhaltigkeit. Zuletzt floss fast jeder zweite Euro, den Anleger in aktiv gemanagte Fonds, aber auch börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) investierten, in nachhaltige Produkte. Das zeigt die Statistik des Fondsverbands BVI.

Große Auswahl an nachhaltigen ETFs

Auch wenn es noch immer keine klare und vor allem allgemein gültige Definition für Nachhaltigkeit gibt, kommt das Thema an. Als Anleger haben Sie eine große Auswahl. Es kommen quasi wöchentlich neue Produkte auf den Markt oder bestehende Fonds werden entsprechend neu ausgerichtet.

Auch mit ETFs können Sie das Thema relativ einfach umsetzen. Viele große und bekannte Indizes gibt es mittlerweile mit ESG-Filter: den amerikanischen S&P 500 , den europäischen Stoxx Europe 600 und Weltaktienindex MSCI World . Auch den Dax gibt es in der grünen Variante.

Während auf den noch recht neuen Dax 50 ESG erst drei Indexfonds zur Auswahl stehen – und zwar von Lyxor , Credit Suisse und Amundi – ist die Auswahl beim Weltaktienindex deutlich größer.

Allerdings bilden nicht alle den MSCI World ESG ab, sondern teilweise sind es die Branchenindizes. Auf den breiten Index, also den MSCI World ESG, gibt es unter anderem ETFs von Xtrackers und Lyxor .

Ein Fokus auf die saubere Energie

Wenn Sie einen Fokus auf den Klimawandel legen wollen, also das „E“ von ESG, dann könnte eine Reihe von Branchen- und Themen-ETFs interessant für Sie sein. Investments in saubere Energien beispielsweise sind in Zeiten des Klimawandels gefragt.

Zu den meistgehandelten ETFs an der Börse Frankfurt gehört deshalb auch regelmäßig der iShares Global Clean Energy ETF , der den S&P Global Clean Energy Index nachbildet. Dieser Referenzindex geht Investments in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern ein, die an der Erzeugung sauberer Energien oder der Bereitstellung von Energieausrüstung und Technologien für saubere Energien beteiligt sind.

Grüne Energie ist nichts für schwache Nerven

Nach einer beeindruckenden Kursentwicklung im vergangenen Jahr kam es Anfang 2021 zu einer Korrektur. An der Börse ist grüne Energie nämlich nichts für schwache Nerven, denn es sind auch viele junge, sehr innovative Unternehmen in den Indizes, die aber noch kein Geld verdienen. Und deren Kurse schwanken mitunter kräftig.

Ebenfalls auf umweltfreundliche Energien setzen Sie beispielsweise mit dem L&G Clean Energy ETF oder dem Invesco Global Clean Energy . Insgesamt sind sieben Indexfonds mit diesem Themenschwerpunkt an der Börse Frankfurt gelistet.

Natürlich müssen sich alle Branchen immer nachhaltiger aufstellen. Einige sind weiter als andere, manche sind stärker betroffen als andere. Die Autobranche beispielsweise steckt inmitten eines disruptiven Wandels. Wenn Sie dort dabei sein wollen, könnten ETFs auf das Thema „Mobilität der Zukunft“ spannend sein. Die Börse Frankfurt bietet in ihrer ETF-Suche übrigens die Möglichkeit, nach Themen zu suchen.

Die Renditen können sich durchaus sehen lassen. Nachhaltige Fonds und ETFs schneiden nicht schlechter ab als Produkte ohne diesen Filter. Je spezieller das Thema oder je enger die Branche, desto größer wird allerdings das Risiko. Schauen Sie sich die Indizes unbedingt genauer an. Sind einzelne Unternehmen sehr hoch gewichtet? Wie breit ist der Index und damit Ihr Risiko gestreut? Je mehr Aktien im Index sind, desto höher die Risikostreuung.

Grundsätzlich gilt aber: Gutes zu tun und damit auch noch Geld zu verdienen, passt immer besser zusammen. Denn wenn Sie Ihr Geld nachhaltig anlegen, fördern Sie Unternehmen mit Umwelt- und Sozialbewusstsein sowie einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Das ist gut für die Gesellschaft – und hoffentlich auch für Ihr Finanzpolster.

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