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Altersvorsorge: Diesen Fehler sollten Sie nicht machen


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Verbreiteter Irrtum
Diesen Fehler sollten Sie bei der Altersvorsorge nicht machen

MeinungEine Kolumne von Gerd Kommer

Aktualisiert am 06.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau sichtet Rechnungen (Symbolbild): Wer mit ETFs vorsorgt, hat es im Alter leichter.Vergrößern des Bildes
Eine Frau sichtet Rechnungen (Symbolbild): Wer mit ETFs vorsorgt, hat es im Alter leichter. (Quelle: Morsa Images/getty-images-bilder)

Viele Anleger schrecken vor ETFs zurück, weil sie glauben, sie hätten sich noch nicht hinreichend bewährt. Warum das Humbug ist und Sie dieser cleveren Anlageform unbedingt eine Chance geben sollten.

ETF steht für "Exchange Traded Fund", zu Deutsch börsengehandelter Fonds. Gerade aus der Sicht ganz normaler Privathaushalte, die fürs Alter vorsorgen wollen (oder müssen), sind ETFs enorm praktisch. Denn: Sie sind erstens konkurrenzlos einfache Anlageprodukte und erzeugen zweitens bessere Langfristrenditen als vermutlich alle anderen Anlageformen – Wohnimmobilien eingeschlossen.

Eine Mini-Einführung zu ETFs haben wir Ihnen hier vor einigen Wochen gegeben. In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Geschichte von ETFs befassen.

ETFs sind noch zu neu? Von wegen.

In unserer Beratungspraxis stellen wir fest, dass viele Privatanleger in Deutschland Berührungsängste mit ETFs haben, weil sie glauben, ETFs seien eine noch nicht etablierte "Finanzinnovation". Das ist ein Irrtum. In Wirklichkeit sind ETFs quasi ein alter Hut, obwohl sie in Deutschland immer noch eine Aura von "neu", "exotisch" und deswegen für manchen vielleicht "noch nicht hinreichend bewährt" haben.

Stichwort "alter Hut": ETFs sind zunächst einmal ganz normale Investmentfonds. Investmentfonds existieren in den USA und Großbritannien seit über 90 Jahren und in Deutschland schon über 60 Jahre. Hunderte Millionen Privatanleger weltweit nutzen sie inzwischen – für kleine Beträge von 25 Euro im Monat oder für dreistellige Millioneninvestments.

Investmentfonds sind Fonds, die zum Vertrieb an die allgemeine Öffentlichkeit zugelassen sind, insbesondere an Privathaushalte oder Verbraucher. Damit sind sie die vermutlich am strengsten regulierten Finanzanlageprodukte überhaupt.

Schon vor viereinhalb Jahrzehnten (im Jahr 1975) wurde in den USA der erste Aktien-Indexfonds für Privatanleger aufgelegt, also ein passiver Investmentfonds, der einen allgemeinen Wertpapierindex abbildet – "repliziert" im Fachjargon. Zuvor waren alle Investmentfonds aktiv gemanagte Fonds. Abbilden heißt, dass der Indexfonds die Anlegergelder genau so investiert, wie es der betreffende Wertpapierindex vorgibt.

Beispiele für besonders bekannte Aktienindizes sind der S&P 500 oder der DAX. Der S&P 500 repräsentiert die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA, der DAX die 30 (bzw. ab September 2021 die 40) größten börsennotierten Firmen in Deutschland. Auf beide Wertpapierindizes gibt es heute ETFs.

Erfunden wurden diese 1993, also auch schon vor 28 Jahren – als eine spezielle Variante von Indexfonds. Anders als die alten, konventionellen Indexfonds sind ETFs börsengehandelt, wie eine Aktie oder eine Anleihe. Dieser rein technische Unterschied spielt für große institutionelle Investoren eine Rolle, nicht aber für normale Privatanleger.

Der "ETF-Papst"
Dr. Gerd Kommer ist seit mehr als 20 Jahren Bestsellerautor für Investmentratgeberbücher. Zugleich ist er Geschäftsführer der Gerd Kommer Capital GmbH, einer digitalen Vermögensverwaltung, bei der Kunden bereits mit kleinen Beträgen starten können, sowie der Gerd Kommer Invest GmbH, einem Honorarberatungsunternehmen. In seiner t-online-Kolumne schreibt er gemeinsam mit seinen Kollegen Felix Großmann und Daniel Kanzler alle zwei Wochen über sein Spezialgebiet: den langfristigen Vermögensaufbau mit ETFs.

Unter deutschen Privatanlegern sind ETFs die dominierende Form von Indexfonds, sprich passiv gemanagten Investmentfonds, die einen Börsenindex abbilden. Die andere, ältere Form von Indexfonds ist in den USA noch sehr verbreitet und in begrenztem Umfang auch in der Schweiz, nicht jedoch in Deutschland. Diese nicht-börsengehandelten Indexfonds haben kurioserweise keinen eigenen Namen. Deswegen bezeichnen wir sie als "Indexfonds im traditionellen Fondsformat". Andere nennen sie "klassische Indexfonds".

ETFs haben sich seit drei Jahrzehnten bewährt

Alles in allem kann man also sagen, dass ETFs zwar sehr innovativ, aber längst keine Neuheit mehr sind. Dafür gibt es diese clevere Form der breit gestreuten Wertpapieranlage zu sehr niedrigen Kosten schon viel zu lange.

ETFs haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten weltweit als Anlageform für Privatanleger bewährt. Das lässt sich auch daran erkennen, dass ETFs im Hinblick auf ihre rechtliche Struktur drei Börsenkrisen bravourös überstanden haben, darunter den Dot-Com-Crash ab Anfang 2000, die große Finanzkrise ab 2008 und den Corona-Crash im ersten Halbjahr 2020.

Mit ETFs bauen Sie sich ein Vermögen auf

Mit Aktien-ETFs können Sie zu niedrigen Kosten, mit maximaler Transparenz und schon mit geringen Beträgen einmalig oder monatlich-regelmäßig in die "Welt AG" investieren. Sie stellen Ihr Geld damit den Unternehmen auf der ganzen Welt als Eigenkapital zur Verfügung und nehmen so am Wachstum der globalen Weltwirtschaft teil.

Indem Sie langfristig, breit über viele Unternehmen gestreut und zu niedrigen Kosten in Fonds sparen, gelingt Ihre langfristige Vermögensbildung und Altersvorsorge. Nicht gelingen wird sie vermutlich mit Bankguthaben, der in Deutschland leider immer noch mit großem Abstand am meisten verbreiteten liquiden Vermögensanlage. Warum Sie sich mit Bankguthaben bei der Vermögensanlage meist selbst ins Knie schießen, zeigen wir Ihnen in zwei Wochen.

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