Ratgeber Bausparen Wie funktioniert ein Bausparvertrag?
Planen Sie den Bau oder Kauf eines Hauses, könnte sich ein Bausparvertrag als Finanzierungsmöglichkeit eignen. Worauf Sie dabei achten müssen.
Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus Sparplan und Baufinanzierung, bei dem Sie ein zinsgünstiges Baudarlehen erhalten können. Dafür vereinbaren Sie mit der Bausparkasse eine Bausparsumme und legen fest, welchen Betrag Sie monatlich in einen Sparplan einzahlen.
Die Bausparsumme setzt sich aus dem angesparten Betrag und dem Baudarlehen zusammen. Haben Sie den festgelegten Teil der Bausparsumme angespart, können Sie für den restlichen Teil ein zinsgünstiges Baudarlehen erhalten.
Zu beachten: Abschlussgebühr und Guthabenzinsen
Die Bausparsumme ist zumeist deutlich geringer als die Kosten für eine Immobilie. In der Regel benötigen Bausparer zur Immobilienfinanzierung noch ein zusätzliches Immobiliendarlehen. Beim Abschluss eines Bausparvertrages fällt eine Abschlussgebühr an, die einen geringen Prozentsatz der Bausparsumme ausmacht.
Das angesparte Guthaben wird verzinst. Die Guthabenzinsen, aber auch die Zinsen für das Baudarlehen werden bereits beim Vertragsabschluss festgelegt. Die Zinsen sind abhängig von der marktüblichen Zinssituation zur Zeit des Vertragsabschlusses. Da Sie in der Regel über mehrere Jahre Geld ansparen, wissen Sie nicht, wie sich die Zinsen am Markt entwickeln, wenn Sie das Baudarlehen in Anspruch nehmen.
Fördermöglichkeiten für einen Bausparvertrag
Zusätzlich zu dem Geld, das Sie aus eigenen Mitteln in einen Bausparvertrag einzahlen, haben Sie mitunter Anspruch auf verschiedene Förderungen für einen Bausparvertrag:
- Arbeitnehmersparzulage, wenn Sie den Bausparvertrag als Vertrag für Vermögenswirksame Leistungen abschließen
- Wohnriester als Riester-Förderung, wenn Sie einen Riester-Bausparvertrag abschließen
- Wohnungsbauprämie
- Vermögenswirksame Leistungen, die Ihnen Ihr Arbeitgeber zahlen kann, wenn Sie einen Bausparvertrag als Vertrag für Vermögenswirksame Leistungen abschließen
Die Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie fallen nur gering aus. Alle diese Förderungen sind an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Sie lohnen sich vor allem dann, wenn Sie ein geringes oder mittleres Arbeitseinkommen erzielen. Beanspruchen Sie solche Förderungen, wird Ihr Bausparvertrag schneller zuteilungsreif.
Zuteilungsreife beim Bausparvertrag
Als Bausparer können Sie nicht genau planen, wann Ihr Bausparvertrag tatsächlich zuteilungsreif ist. Denn das passiert erst dann, wenn Sie das Mindestsparguthaben erreicht und die vorgeschriebene Mindestzeit gespart haben. Zusätzlich muss eine Bewertungszahl erreicht sein. Sie werden von der Bausparkasse benachrichtigt, wenn Ihr Bausparvertrag zuteilungsreif ist.
Sie können wählen, ob Sie ein Baudarlehen beanspruchen oder den angesparten Betrag ausgezahlt bekommen möchten. Entscheiden Sie sich für den angesparten Betrag und möchten Sie das Baudarlehen nicht in Anspruch nehmen, können Sie den Sparbetrag beliebig verwenden.
Baudarlehen beim Bausparvertrag
Ist Ihr Bausparvertrag zuteilungsreif und möchten Sie das Baudarlehen in Anspruch nehmen, prüft die Bausparkasse Ihre Bonität. Nur bei entsprechender Bonität bekommen Sie ein Baudarlehen. Es handelt sich um ein zweckgebundenes Darlehen, das Sie zum Bauen, zum Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung, aber auch zur Modernisierung oder zum Umbau verwenden können.
- finanztip.de: "Wann sich Bausparen lohnt" (Stand: 14.09.2022)
- biallo.de: "Bausparvertrag: Wie er funktioniert – Bausparen einfach erklärt!" (Stand: 30.09.2022)
- finanzfluss.de: "Bausparen einfach erklärt!" (Stand: 27.02.2020)
- Eigene Recherche