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Russland-Sanktionen: Europas größter Kondomhersteller ist insolvent


Folgen der Russland-Sanktionen
Europas größter Kondomhersteller ist insolvent

Von t-online, mak

26.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Kondom (Symbolbild): CPR gilt als größter Kondomhersteller Europas.Vergrößern des Bildes
Ein Kondom (Symbolbild): CPR gilt als größter Kondomhersteller Europas. (Quelle: NurPhoto/imago-images-bilder)
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Davor konnte sich das Unternehmen nicht schützen: Der deutsche Kondomhersteller CPR ist insolvent, das zweite Mal in wenigen Jahren. Grund dafür: die Folgen der Russland-Sanktionen.

Der größte Kondomhersteller Europas, die CPR GmbH aus Niedersachsen, ist insolvent. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung des Unternehmens hervor, zuvor berichtete die "Wirtschaftswoche". Die Rechtsanwältin Karina Schwarz wurde demnach vom Insolvenzgericht Hildesheim zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt.

Schuld an der Insolvenz sind auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, genauer: die Folgen der westlichen Sanktionen gegen Russland, sagte Schwarz der "Wirtschaftswoche". Das Russland-Geschäft sei von großer Bedeutung für das Unternehmen gewesen.

Im Jahr werden mehr als 200 Millionen Kondome hergestellt

CPR mit Sitz in Sarstedt bei Hannover ist nach eigenen Angaben vor Ritex und Mapa, mit der Marke "Billy Boy", der größte Kondomhersteller in Europa. Das Unternehmen produziert Eigenmarken für Drogerie- und Lebensmittelmärkte und hat einen eigenen Online-Shop. Zudem produziert CPR auch Maschinen zur Herstellung von Kondomen.

Auch eigene Marken stellt CPR her, etwa "Sico", "Mein Kondom" oder "The Crazy Monkey Condoms". Pro Sekunde laufen etwa acht Kondome vom Band, im Jahr macht das rund 210 Millionen Gummis.

CPR exportiert in etliche Länder, auch nach Russland. Hier soll die Firma rund ein Viertel ihres Umsatzes gemacht haben, heißt es in dem Bericht der "Wirtschaftswoche" weiter.

Bereits 2020 Insolvenz hinter sich gelassen

Durch die westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine sei das Geschäft jedoch eingebrochen. Exporte konnten laut dem Bericht nicht mehr in Euro abgerechnet werden, was zu der Insolvenz geführt haben soll.

Allerdings musste das Unternehmen schon 2019 Insolvenz anmelden, die im Mai 2020 beendet werden konnte. Damals hieß es von Geschäftsführer Michael Kesselring, dies sei ein Bankenproblem, das sich zeitnah lösen werde.

Kesselring gründete das Unternehmen 1987. Zu Beginn der Aids-Epidemie seien Kondome das "Produkt der Stunde" gewesen, sagte er 2020. Inzwischen sei das Geschäft schwieriger, große Wachstumsraten kann man nach Ansicht Kesselrings nicht erzielen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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