Laut US-Behörde Elon Musk will Twitter komplett übernehmen
Das Rätseln um Twitter geht weiter: Nachdem Tesla-Chef Elon Musk eine Position im Aufsichtsrat des sozialen Netzwerkes Twitter ausgeschlagen hat, will er das Unternehmen nun komplett kaufen.
Tech-Milliardär Elon Musk startet einen Versuch, Twitter zu kaufen. Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla gab am Donnerstag ein Angebot zum Kauf aller Aktien des Kurznachrichtendienstes in Höhe von 41,4 Milliarden US-Dollar. bekannt. Musk hält bisher gut neun Prozent an Twitter.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Twitter-Aktie gerade?
Musk bietet allen Aktionären 54,20 Dollar (49,70 Euro) pro Aktie, wie aus einer Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Das entspricht einem Aufschlag von 38 Prozent auf den Schlusskurs vom 1. April, dem Tag bevor bekannt wurde, dass Musk mit mehr als neun Prozent bei Twitter einsteigt.
Am Mittwoch schloss das Papier bei knapp 46 Dollar. Die Meldung trieb die Aktien des Nachrichtendienstes im vorbörslichen US-Handel am Donnerstag um fast 14 Prozent nach oben. Für die Papiere von Tesla ging es hingegen um eineinhalb Prozent nach unten.
Twitter soll von der Börse verschwinden
Musk kündigte an, er wolle Twitter nach einem Erwerb von der Börse nehmen. "Twitter muss als Privatunternehmen umgewandelt werden", sagte er. "Mein Angebot ist mein bestes und endgültiges Angebot", betonte Musk. "Und wenn es nicht angenommen wird, müsste ich meine Position als Aktionär überdenken."
Anfang der Woche hatte Musk davon Abstand genommen, in den Verwaltungsrat von Twitter einzuziehen. Ein Sitz in dem Gremium hätte rechtlich verhindert, dass er ein Übernahmeangebot für den Kurznachrichtendienst abgibt.
Erst im November hatte sich Twitter-Gründer Jack Dorsey von der Konzernspitze zurückgezogen und den Staffelstab an Parag Agrawal übergeben. Musk ist selbst ein eifriger Twitterer mit mehr als 81 Millionen Followern.
Musk macht regelmäßig Umfragen auf Twitter
Diese rief er jüngst dazu auf, über eine sogenannte Editier-Möglichkeit abzustimmen, die Twitter bisher ablehnt. In weniger als drei Stunden nahmen mehr als 1,2 Millionen Nutzer an der Umfrage teil. Rund drei Viertel sprachen sich dafür aus, dass Twitter im Nachgang die Korrektur von Tweets ermöglicht.
Seitdem legte der Tesla-Chef mit einer neuen Umfrage auf Twitter nach. Er fragte die Nutzer, ob der Twitter-Hauptsitz in San Francisco in ein Obdachlosenheim umgewandelt werden sollte, ein Plan, den Amazon-Gründer Jeff Bezos unterstützt. Zuletzt schlug der Milliardär Änderungen am Premium-Abonnementdienst Twitter Blue vor, darunter die Senkung des Preises, das Verbot von Werbung und die Möglichkeit, mit der Kryptowährung Dogecoin zu bezahlen.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa