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Bruttoinlandsprodukt 2021: Deutsche Wirtschaft wächst um 2,7 Prozent


Bruttoinlandsprodukt 2021
Deutsche Wirtschaft wächst um 2,7 Prozent

Von dpa, fho

Aktualisiert am 14.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Containerschiff im Hamburger Hafen (Symbolbild): Die coronabedingten Lieferprobleme machten der deutschen Wirtschaft auch 2021 weiter zu schaffen.Vergrößern des Bildes
Ein Containerschiff im Hamburger Hafen (Symbolbild): Die coronabedingten Lieferprobleme machten der deutschen Wirtschaft auch 2021 weiter zu schaffen. (Quelle: Hoch Zwei Stock/Angerer/imago-images-bilder)
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Nach dem deutlichen Einbruch der deutschen Wirtschaft im ersten Corona-Jahr deuten die Zahlen für 2021 bereits eine Erholung an. Doch das Vorkrisenniveau ist damit noch nicht erreicht.

Das Bruttoinlandsprodukt ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegen. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahlen am Freitag. Einen Schlussspurt zum Jahresende sah das Amt dabei nicht. Im Gegenteil: Im vierten Quartal 2021 schrumpfte die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal.

Auch das Vorkrisenniveau sei noch nicht wieder erreicht, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Im Vergleich zum Jahr 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie, lag das BIP 2021 demnach noch um 2,0 Prozent niedriger.

Es handelt sich um vorläufige Jahresergebnisse zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft sowie um aktuelle Ergebnisse zur gesamtwirtschaftlichen Lage im vergangenen Jahr, dem zweiten Corona-Jahr. Im Jahr 2020, dem ersten Jahr im Zeichen der weltweiten Pandemie, war das deutsche BIP preis-, saison- und kalenderbereinigt um 4,9 Prozent eingebrochen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der wichtigste Gradmesser für die wirtschaftliche Leistung eines Staates. Das BIP ist der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen für den Endverbraucher, die innerhalb eines Zeitraums (meist wird ein Jahr betrachtet) in einem Land hergestellt oder angeboten wurden.

Gleichzeitig gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass der deutsche Staat auch im zweiten Jahr der Pandemie deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen hat. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen 2021 bei 4,3 Prozent. Es ist das zweithöchste Defizit seit der Wiedervereinigung.

Hoffnung liegt auf 2022

"Insgesamt ist die wirtschaftliche Erholung 2021 schwächer ausgefallen, als wir – und viele andere – Anfang des vergangenen Jahres prognostiziert hatten", sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Grund dafür seien die Infektionswellen seit dem Herbst, die den Konsum ausbremsen und weltweit für Probleme bei den Lieferketten führten.

Das werde sich auch auf das erste Quartal 2022 auswirken. Danach könne aber eine deutliche Erholung einsetzen. "Insgesamt stehen die Chancen sehr gut, dass die deutsche Wirtschaft 2022 deutlich stärker wächst als 2021", so Dullien.

Auch die Bundesbank rechnet damit, dass ab dem Frühjahr die Kauflaune wieder steigt und die Menschen in Deutschland eine Zeit lang sogar mehr Geld ausgeben als vor der Pandemie. Die Kassen vieler Haushalte sind gut gefüllt, etwa weil Reisen gestrichen werden mussten und Freizeitaktivitäten zeitweise eingeschränkt waren.

DIHK: Steuerbelastung bremst Investitionen

Ökonomen gehen zudem davon aus, dass Unternehmen ab dem Frühjahr wieder mehr investieren werden, wenn es weniger Unsicherheit bezüglich des weiteren Verlaufs der Pandemie gibt. 2022 trauen Volkswirte der deutschen Wirtschaft ein vergleichsweise kräftiges Wachstum zwischen 3,5 Prozent und gut 4 Prozent zu.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben rechnet erst im späteren Jahresverlauf damit, dass das Vorkrisenniveau erreicht wird. Dafür macht er auch steigende Energie- und Rohstoffpreise verantwortlich. Um Anreize für private Investitionen zu schaffen, fordert er daher Änderungen in der Steuer- und Finanzpolitik, "liegt die Steuerbelastung für deutsche Betriebe doch inzwischen deutlich höher als im Durchschnitt der anderen Industriestaaten. Gleiches gilt für die Energiepreise und die digitale Infrastruktur."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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