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Libor-Skandal: Deutsche-Bank-Whistleblower erhält 200 Millionen Dollar


Rekord-Belohnung
Whistleblower der Deutschen Bank erhält 200 Millionen Dollar

Von t-online, neb

Aktualisiert am 22.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Zentrale der Deutschen Bank: Ein Whistleblower der Bank erhielt eine Rekordsumme als Belohnung für belastende Informationen über die Bank.Vergrößern des Bildes
Zentrale der Deutschen Bank: Ein Whistleblower der Bank erhielt eine Rekordsumme als Belohnung für belastende Informationen über die Bank. (Quelle: Thomas Lohnes/getty-images-bilder)

Es war ein Milliardenskandal, der sich um die Welt spannte: Für seine Aufklärung beim Libor-Skandal erhielt ein Mitarbeiter der Deutschen Bank nun eine Rekordsumme als Belohnung. Für seinen Arbeitgeber wurde es dagegen teuer.

Es ist ein großes Dankeschön: Die US-amerikanischen Ermittlungsbehörden haben einen Whistleblower bei der Deutschen Bank eine Rekord-Belohnung im Wert von 200 Millionen US-Dollar ausgezahlt. Der Bänker habe entscheidend zur Aufklärung beigetragen, den Libor-Skandal vor fast zehn Jahren aufzudecken.

Durch seine schnelle Information haben die Ermittler noch weitere Behörden einschalten können, teilt die "Commodity Futures Trading Commission", die für den Fall verantwortlich war, mit. Dafür erhielt der Bänker nun die Millionenbelohnung in Rekordhöhe. Zuerst berichteten amerikanische Medien über die Zahlung.

Der Libor-Skandal fiel in Folge der Finanzkrise auf. Benannt ist er nach dem Referenzzins Libor (Abkürzung für London Interbank Offered Rate), nach dem sich die Zinsen vieler Kredite und Wertpapiere in Billionenhöhe richten und der täglich aktualisiert werden muss. Genau diesen Zins hatten mehrere Banken, darunter auch die Deutsche Bank, offensichtlich über Jahre zu ihrem eigenen Vorteil manipuliert.

Skandal spannte sich über Banken in der ganzen Welt

Analysten schätzen den Schaden durch diese Manipulationen für Teile der Weltwirtschaft auf 17,1 Milliarden Dollar. Als Strafe mussten beteiligte Banken bisher 9 Milliarden Dollar Strafe bezahlen. Offensichtlich manipulierten Banken aus aller Welt nach dieser Art den Libor-Zins.

Während der Ermittlungen erhoben die Behörden Vorwürfe unter anderem gegen die Barclays Bank, die Bank of America, die Mitsubishi-UFJ, HSBC, die Credit Suisse und eben auch die Deutsche Bank. Die EU-Kommission hatte im Laufe des Skandals eine Rekordstrafe in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar gegen die Deutsche Bank, die Royal Bank of Scotland, die Société Générale, die US-amerikanischen Geldhäuser Citigroup, JPMorgan Chase und RP Martin erhoben.

Die deutsche Bank musste zudem noch eine Strafzahlung in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar gegenüber den amerikanischen und britischen Aufsichtsbehörden leisten. Die Schlüsselfigur, der Bänker Tom Hayes von der UBS und der Citygroup Bank, wurde im Laufe des Skandals zu einer vierzehnjährigen Haftstrafe verurteilt.

Verwendete Quellen
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