1,5 Cent pro Jahr Waldbesitzer wollen "Mindestlohn" für Bäume
Kuriose Forderung der Waldeigentümer: Zwei Verbände schlagen einen "Mindestlohn für Wälder" vor. Dahinter steckt ein staatlicher Zuschuss, mit dem junge Bäume gepflanzt werden sollen.
Angesichts der nahezu flächendeckenden Waldschäden in Deutschland fordern die deutschen Waldeigentümer staatliche Zuschüsse unter dem Schlagwort "Mindestlohn für Wälder". Finanzieren wollen die Waldbesitzer damit die Anpflanzung junger Bäume.
"Unsere Wälder haben in den letzten Jahren durch Trockenheit, durch Schädlinge und Waldbrände extrem gelitten, deshalb brauchen sie mehr denn je unsere Pflege", sagte Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Waldeigentümer. Sie veröffentlichte die Forderung am Dienstag gemeinsam mit den Familienbetrieben Land und Forst in Berlin.
1,5 Cent pro Jahr für einen Baum
Orientieren soll sich der Mindestlohn für Bäume an dem von der Bundesregierung festgelegten Preis von 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid für Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel in den Markt bringen.
Die zwei Waldbesitzerverbände argumentieren, dass Deutschlands Wälder jährlich 127 Millionen Tonnen CO2 binden und daher deren Besitzern eine entsprechende Summe für die Waldpflege gutgeschrieben werden sollte. Pro Jahr und Hektar wären das nach den Berechnungen der Verbände 112,50 Euro und umgerechnet auf einen einzelnen Baum 1,5 Cent pro Jahr.
"Die Extremwetterereignisse haben in den vergangenen drei Jahren Schäden in einer Höhe von rund 13 Milliarden Euro verursacht", sagte Max von Elverfeldt, Präsident der Familienbetriebe Land und Forsten. "Kranke Wälder können nicht effektiv gegen den Klimawandel arbeiten, deshalb müssen wir dringend handeln." Die Wälder in ganz Mitteleuropa haben in den vergangenen Jahren stark unter Trockenheit, Borkenkäfern und Stürmen gelitten.
- Nachrichtenagentur dpa