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Abellio: Bahn-Konkurrent muss unter Insolvenz-Schutzschirm


Betrieb geht weiter
Bahn-Konkurrent Abellio muss unter Insolvenz-Schutzschirm

Von dpa, t-online, mak

02.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Abellio-Zug in NRW (Symbolbild): Das Bahnunternehmen muss unter einen Insolvenz-Schutzschirm.Vergrößern des Bildes
Ein Abellio-Zug in NRW (Symbolbild): Das Bahnunternehmen muss unter einen Insolvenz-Schutzschirm. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Das Verkehrsunternehmen Abellio hat finanzielle Probleme. Die deutsche Tochterfirma der niederländischen Staatsbahn muss saniert werden – unter einem rechtlichen Schutzschirm.

Das Bahnunternehmen Abellio Deutschland muss saniert werden. Die in fünf Bundesländern tätige Firma teilte bereits am Mittwochabend mit, dass sie ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg beantragt habe.

Das ist ein Sanierungsverfahren im Rahmen des Insolvenzrechts, bei dem das Management an Bord bleibt und durch gerichtlich bestellte Juristen unterstützt wird. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Löhne und Gehälter zahlt drei Monate lang die Bundesagentur für Arbeit, danach soll die Firma dies wieder übernehmen.

"Der Schritt unter den Schutzschirm ist nach über anderthalb Jahren intensiver Verhandlungen mit den regionalen Aufgabenträgern die beste Option, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern", sagte Abellio-Deutschland-Chef Michiel Noy. Der Bahnbetrieb gehe unvermindert weiter. "Wir sind weiterhin für unsere Kunden da."

Abellio verbucht schon länger Verluste

Die Abellio GmbH gehört zur niederländischen Staatsbahn "Nederlandse Spoorwegen". Der Bahn-Konkurrent hat nach eigenen Angaben rund 3.100 Beschäftigte in Deutschland. Seine 52 Zuglinien fahren vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Baden-Württemberg. Pro Jahr kommen die Züge auf 53,2 Millionen Kilometer.

Abellio ist schon seit langem unter Druck und verbucht Verluste. Das Unternehmen begründet die angespannte finanzielle Situation mit "massiven Kostenentwicklungen, die nicht ausreichend von den einzelnen Verkehrsverträgen gedeckt sind".

Dabei verweist die Firma unter anderem auf höhere Personalkosten und Baustellen-Folgekosten. Mit letzterem sind Schienenersatzverkehre und Strafzahlungen wegen Zugausfällen gemeint. Solche Mehrkosten seien nicht vorhersehbar gewesen, als Abellio die Verkehrsverträge unterschrieben habe, argumentiert das Unternehmen.

Niederländischer Finanzminister schrieb Insolvenz-Brief

In den Verhandlungen mit den regionalen Verkehrsverbünden versuchte Abellio, die Lage für sich zu verbessern und forderte von mehreren Bundesländern Nachzahlungen für den weiteren Betrieb.

Erst vor zwei Wochen hatte daher der niederländische Finanzminister einen Brief an fünf deutsche Ministerpräsidenten geschrieben – und mit der Insolvenz von Abellio Deutschland gedroht.

Die acht Aufgabenträger des Nahverkehrs in den fünf Bundesländern seien in enger Abstimmung "bis zur insolvenzrechtlichen Betreuung", hieß es damals. Doch die Verhandlungen führten für die Firma nicht zum gewünschten Ergebnis, daher entschied sie sich nun zum Gang vor das Amtsgericht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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