"Streiksommer vermeiden" Deutsche Bahn legt Lokführern neues Angebot vor
Die Bahn macht einen Schritt vorwärts: Im Tarifstreit macht der Konzern
Im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn ein neues Angebot vorgelegt. Ziel sei es Streiks zu vermeiden. Die bislang schon vorgeschlagene Lohnerhöhung um 3,2 Prozent in zwei Schritten würde früher eintreten, teilte die Bahn am Donnerstag mit.
Bei dem neuen Angebot bietet die Bahn der GDL eine Lohnerhöhung um 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023 an. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024 haben.
"Damit ist das Angebot für die GDL noch einmal deutlich attraktiver", sagte Personalvorstand Martin Seiler. Zudem biete der Konzern "zusätzliche Mobilitätsleistungen" für Mitarbeitende.
GDL will Gehaltserhöhungen noch 2021
Noch deckt sich das Angebot aber nicht mit den letzten Forderungen der GDL: Ihr Chef Claus Weselsky forderte im Interview mit t-online eine Einkommenserhöhung um 1,4 Prozent in diesem Jahr und 2022 um 1,8 Prozent. Immer wieder betonte er zuletzt, dass er eine "Nullrunde" in diesem Jahr für seine Gewerkschaftsmitglieder nicht akzeptieren werde.
Zudem fordert die Gewerkschaft einen Coronabonus von 600 Euro für jeden Mitarbeiter, ursprünglich wollte die GDL sogar 1.300 Euro. Die Deutsche Bahn erwähnt in ihrem neuen Angebot einen solchen Bonus nicht. Auch im Angebot davor war dieser nicht enthalten, wie Bahn-Personalvorstand Seiler auf Rückfrage von t-online erklärte.
Die GDL hatte vergangene Woche eine Urabstimmung über Streiks angekündigt. Sie soll bis Anfang August laufen. GDL-Chef Claus Weselsky kündigte einen harten Arbeitskampf an. "Unser Angebot von heute ist ein klares Signal für den Tariffrieden", erklärte Seiler. "Es muss uns gemeinsam gelingen, einen Streiksommer zu vermeiden."
"Lösungen nur am Verhandlungstisch"
Er forderte die Gewerkschaft am Donnerstag erneut auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Als konkrete Termine schlage die Bahn den 13., 14. und 15. Juli vor, erklärte Seiler.
Die Bahn bekräftigt ihre Bereitschaft, auch im Rahmen eines moderierten Prozesses oder einer Schlichtung mit der GDL zu sprechen. "Wir wollen Lösungen finden, und die gibt es nur am Verhandlungstisch. Streiks können nur das letzte Mittel sein und schwächen die Schiene zu einem Zeitpunkt, wo sie mehr gebraucht wird denn je", betonte der Personalvorstand.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung der Deutschen Bahn
- Nachrichtenagentur AFP