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SAP: Dietmar Hopp intervenierte zugunsten seines Sohnes Daniel


Vetternwirtschaft?
Dietmar Hopp intervenierte bei SAP zugunsten seines Sohnes Daniel

Von t-online
Aktualisiert am 21.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Das SAP-Logo (Symbolbild): Der Softwarekonzern übernahm vor zehn Jahren trotz enormer interner Bedenken den IT-Anbieter Crossgate.Vergrößern des Bildes
Das SAP-Logo (Symbolbild): Der Softwarekonzern übernahm vor zehn Jahren trotz enormer interner Bedenken den IT-Anbieter Crossgate. (Quelle: Arnulf Hettrich/imago-images-bilder)

Der Softwarekonzern übernahm vor zehn Jahren trotz enormer interner Bedenken den IT-Anbieter Crossgate. Nun steht fest: Dietmar Hopp intervenierte damals, um die Firma, an der sein Sohn Anteile hielt, zu übernehmen.

Die Übernahme des Münchner IT-Anbieters Crossgate durch SAP wirft ein schräges Licht auf den Dax-Konzern. Denn: Sie offenbart den enormen Einfluss, den Mitgründer Dietmar Hopp Jahre nach seinem Abschied aus dem Aufsichtsrat noch ausübte. Das geht aus vertraulichen E-Mails und Dokumenten hervor, die der "Spiegel" und das ARD-Magazin "Fakt" auswerteten.

2011 hatte SAP die Firma Crossgate, an der Hopps Sohn Daniel über seine Firma "DAH Beteiligungs GmbH" Anteile hielt, für einen dreistelligen Millionenbereich erworben – trotz enormer interner Bedenken.

Zuvor hatten beide Unternehmen kooperiert, allerdings nicht besonders erfolgreich. Crossgate geriet sogar in Existenznot. "Die haben ein schlechtes Geschäft und völlig unangemessene Bilanzierungsmethoden, um zu verschleiern, dass sie tonnenweise Geld verlieren", heißt es in einer E-Mail eines SAP-Topmanagers an den Vorstand, aus der "Spiegel" und "Fakt" zitieren.

"Sehr peinliche Situation vermeiden"

Gleichwohl machte der damalige SAP-Chef Jim Hagemann Snabe Tempo, auch weil die Hopp-Familie ihn offenbar unter Druck setzte. So meldete sich Dietmar Hopp, als die Verhandlungen stockten, persönlich bei Snabe, offenbar um zu einem Abschluss zu kommen. Anschließend beschleunigte Snabe die Übernahme, um "eine sehr peinliche Situation gegenüber Herrn Hopp zu vermeiden", heißt es in einer internen E-Mail.

Crossgate-Großaktionär Daniel Hopp wandte sich sogar direkt an SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner. Auch beim Kaufpreis kam SAP Crossgate – und damit Daniel Hopp – deutlich entgegen.

Kurz nach der Übernahme entpuppte sich Crossgate als Flop, was Plattner erzürnte. In einer E-Mail an Vorstände schrieb er Ende 2012: "Hat der Verkäufer das Unternehmen falsch dargestellt? Gab es keine ordentliche Prüfung? Gab es Insidergeschäfte?"

SAP teilte mit, die Übernahme sei aus strategischen Gründen erfolgt und gründlich geprüft worden. Snabe äußerste sich ähnlich, die Hopps wollten nicht Stellung nehmen.

Verwendete Quellen
  • Spiegel-Vorabbericht
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