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Wechsel an Bafin-Spitze: Das Zögern von Olaf Scholz ist Gift


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Wechsel an Bafin-Spitze
Das Zögern von Olaf Scholz ist Gift

MeinungEin Kommentar von Mauritius Kloft

Aktualisiert am 29.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Olaf Scholz (SPD): Der Minister will die Finanzaufsicht personell neu organisieren.Vergrößern des Bildes
Olaf Scholz (SPD): Der Minister will die Finanzaufsicht personell neu organisieren. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)

Felix Hufeld, Chef der Finanzaufsicht, verlässt die Spitze der Behörde. Nach dem Wirecard-Skandal und etlichen verlorenen Milliarden ist das zwar konsequent – hat aber viel zu lange gedauert.

Na endlich. Der Chef der Finanzaufsicht, Felix Hufeld, geht. Der Boss der Behörde also, die den größten Finanzskandal in der Bundesrepublik zugelassen hat.

Der Behörde, die sich um die Kontrolle des Wirecard-Konzerns gedrückt hat und die Verantwortung anderen zuschob. Und der Behörde, deren Mitarbeiter nachweislich mit Wirecard-Aktien gehandelt haben – womöglich gar ihr Insiderwissen nutzten, um sich zu bereichern.

Vollkommen richtig und konsequent also, dass Hufeld seinen Job an den Nagel hängt. Die Frage, die sich nun aber stellt: Warum hat das so lange gedauert?

Olaf Scholz hat zu lange gezögert

Bereits im Juni 2020 hatte Wirecard Luftbuchungen über 1,9 Milliarden Euro zugegeben, der Konzern platzte daraufhin. Seit Herbst tagt deshalb ein Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag, der klären soll, welche Schuld Politik und Bafin in dem Milliardenskandal trifft. Und erst jetzt, Ende Januar, ganze sieben Monate nach dem Skandal, muss der Bafin-Chef gehen.

Das ist eine Farce – und allein auf eine Person zurückzuführen: Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister und wiederum Chef von Hufeld. Auf seinen Druck trat Hufeld jetzt zurück. Doch dieser Druck war lange Zeit nicht da.

Vertrauen muss wiederhergestellt werden

Das Zögern von Scholz ist deshalb Gift für das Vertrauen in den deutschen Finanzplatz. Vertrauen vieler Privatanleger und großer Investoren, das im Zuge des Skandals zerstört wurde.

Was es eigentlich brauchte – und was schon längst überfällig ist: Eine umfassende Reform der Finanzaufsicht, ein komplettes Aufarbeiten des Wirecard-Skandals.

Hufeld sollte nicht der letzte bleiben, der mit dem Wirecard-Skandal gehen muss. Spätestens nach der Bundestagswahl im September wird vermutlich auch Scholz seinen Posten los sein. Wenn das mal nicht zu spät ist.

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