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Wirecard: Bafin zeigt Mitarbeiter wegen Insiderhandels an


Finanzaufsicht
Bafin zeigt Mitarbeiter wegen Wirecard-Insiderhandels an

Von dpa
Aktualisiert am 28.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Bafin in Frankfurt: Die Finanzaufsicht geriet im Wirecard-Skandal selbst in die Kritik.Vergrößern des Bildes
Bafin in Frankfurt: Die Finanzaufsicht geriet im Wirecard-Skandal selbst in die Kritik. (Quelle: Boris Roessler/dpa-bilder)

Weil er sein Insiderwissen genutzt haben soll, um mit Wirecard-Aktien zu handeln, hat die Finanzaufsicht einen Mitarbeiter angezeigt. Die Bafin untersucht derzeit die Börsengeschäfte von 84 weiteren Angestellten.

Wegen des Verdachts des Insiderhandels mit Papieren rund um die insolvente Wirecard AG hat die Finanzaufsicht Bafin einen Mitarbeiter bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart angezeigt. Der Beschäftigte der Wertpapieraufsicht hat nach Angaben der Aufsicht am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft. Dazu zählen unter anderem Zertifikate. Einen Tag später hatte der frühere Dax-Konzern Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt.

Die Finanzaufsicht entdeckte den Verdacht gegen den Mitarbeiter nach eigenen Angaben im Rahmen einer noch laufenden Sonderprüfung. Der Beschäftigte sei sofort freigestellt geworden. Gegen ihn sei ein Disziplinarverfahren eröffnet worden, teilte die Bafin am Donnerstag mit.

Bafin verbietet Mitarbeitern spekulative Finanzgeschäfte

Die Aufsicht untersucht private Börsengeschäfte ihrer Mitarbeiter, bei denen der Kurs der Wirecard AG eine Rolle spielte, zum Beispiel Kauf oder Verkauf von Aktien des Unternehmens. Es handelt sich um 510 Geschäfte von 85 Mitarbeitern.

Zudem wurden Bafin-Beschäftigten spekulative Finanzgeschäfte untersagt, also das kurzfristige Handeln beispielsweise mit Aktien. "Wir hatten ein Compliance-System, das den gesetzlichen Vorgaben entsprach, aber nicht mehr zeitgemäß ist und deshalb zu Recht verändert wird", hatte Bafin-Chef Felix Hufeld in einem Interview gesagt.

Der frühere Dax-Konzern Wirecard hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet – insgesamt könnte es nach Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft um mehr als drei Milliarden Euro gehen. Weil dies jahrelang unentdeckt blieb, steht unter anderem die Bafin in der Kritik.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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