Entscheidung bis Mitte 2021 EZB drängt auf digitalen Euro
Die Europäische Zentralbank geht davon aus, dass es einen digitalen Euro geben wird. Schon Mitte 2021 soll die Entscheidung darüber fallen.
EZB-Chefin Christine Lagarde rechnet mit der Einführung eines digitalen Euro in der Eurozone in den nächsten Jahren. "Wir werden einen digitalen Euro haben", sagte sie am Mittwoch in einem Interview auf dem Online-Forum "Reuters Next".
"Das ist nicht für morgen, das wird einige Zeit benötigen, um sicherzustellen, dass es etwas gibt, was sicher ist." Sie hoffe, dass dies nicht länger als fünf Jahre dauern werde. Die Europäische Zentralbank (EZB) will bis etwa Mitte des laufenden Jahres entscheiden, ob ein entsprechendes Projekt gestartet werden soll.
Das ist den Bürgern bei einem digitalen Euro wichtig
Dazu hatte die EZB auch die Bürger um ihre Meinung zu einem E-Euro befragt: 8.221 Antworten von Bürgerinnen und Bürgern, Firmen und Verbänden seien eingegangen, teilten die Währungshüter zum Abschluss der dreimonatigen Konsultationen am Mittwoch in Frankfurt mit.
Wichtig ist den Teilnehmern vor allem der Datenschutz bei Zahlungen (41 Prozent der Antworten), Sicherheit (17 Prozent) sowie europaweite Reichweite (10 Prozent) einer möglichen digitalen Version der Gemeinschaftswährung.
Löst ein digitaler Euro das Bargeld ab?
Ein E-Euro wäre eine Antwort auf privatwirtschaftliche Initiativen wie Bitcoins. Der große Unterschied: Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert.
Auch andere Notenbanken beschäftigen sich mit digitalem Zentralbankgeld – und sind zum Teil schon deutlich weiter als das Eurosystem. Schein und Münze abschaffen will die EZB ausdrücklich nicht. Ein digitaler Euro würde die Auswahl an Zahlungsmitteln vergrößern.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa