Für Neukunden mit hohen Guthaben Direktbank DKB erhebt Strafzinsen aufs Girokonto
Immer mehr Banken erheben Negativzinsen auf ihre Konten. Nun zieht eine große Direktbank nach: Neukunden mit hohen Guthaben müssen mit Strafzinsen rechnen.
Die nächste deutsche Direktbank hat Strafzinsen aufs Girokonto eingeführt. Die Deutsche Kreditbank (DKB) teilte mit, dass Neukunden auf alle Guthaben, die über den Betrag von 100.000 Euro reichen, ein "Verwahrentgelt" in Höhe von 0,5 Prozent zahlen müssen. De facto entspricht ein solches Verwahrentgelt einem Strafzins.
Für Bestandskunden ändert sich vorerst nichts. Will die Direktbank ihnen auch Negativzinsen berechnen, muss sie dies mit den Bestandskunden individuell vereinbaren. Damit reagiert die DKB "auf die marktüblichen Entwicklungen in Folge der anhaltenden Niedrigzinsphase".
Geschäftsbanken müssen 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Auch wenn es Freibeträge für bestimmte Summen gibt, bleibt das für die Branche eine Milliardenbelastung.
Immer mehr Banken erheben Strafzinsen
Die Kosten geben immer mehr Geldhäuser weiter und berechnen Kunden Negativzinsen – teils ab dem ersten Euro. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox weisen insgesamt 166 Banken und Sparkassen in Deutschland Negativzinsen für Privatkunden in ihren Preisaushängen aus. 47 von diesen bieten deutlich geringere Freibeträge als 100.000 Euro.
Auch der direkte Konkurrent der DKB, die Direktbank ING, hatte Anfang November ein Negativzinsen für hohe Spareinlagen angekündigt – ebenfalls für Neukunden.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung DKB
- Verivox-Auswertung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa