"Aus heiterem Himmel" Anlagenbauer Lingl pleite – bereits die zweite Insolvenz
Der Anlagenbauer Lingl aus dem bayrischen Schwaben ist zahlungsunfähig – und hat einen Insolvenzantrag gestellt. Für den Traditionsbetrieb ist es nicht das erste Mal.
Der Anlagenbauer Lingl aus dem bayrischen-schwäbischen Krumbach ist zahlungsunfähig und hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Neu-Ulm gestellt. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung hervor. Als Insolvenzverwalter fungiert Arndt Geiwitz – der auch das Schutzschirmverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof begleitet hat.
Für das Unternehmen, das Anlagen zum Verarbeiten von Ziegeln, Keramik und Holz herstellt, ist es nicht die erste Insolvenz. 2013 meldete der Mittelständler schon einmal Insolvenz an – aber in Eigenverwaltung.
Im Herbst 2019 endete diese, die Firma hatte sich selbst saniert. Unter anderem indem die Mitarbeiter auf ihr Weihnachtsgeld verzichtet hatten, konnten rund sieben Millionen Euro gespart werden, so die IG Metall.
IG Metall: Insolvenzantrag kommt "aus heiterem Himmel"
Deshalb kritisierte die Gewerkschaft die jetzige Insolvenz scharf. "Dieser Antrag kommt für uns aus heiterem Himmel", zitieren mehrere Medien Günter Frey der IG Metall Neu-Ulm-Günzburg.
Der Umsatz des 1938 gegründeten Unternehmens lag 2019 bei rund 72 Milionen Euro. Lingl beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter. Diese erhalten bis Ende November Insolvenzgeld.
Anfang Dezember entscheidet nun ein Gläubigerausschuss über die Zukunft des Unternehmens. Die Produktion soll derweil weiterlaufen. "Wir haben Aufträge in den Büchern und sind gut ausgelastet. Unsere Produktion wird auch nach dem Insolvenzantrag uneingeschränkt fortgeführt", zitiert die "Südwest Presse" den Geschäftsführer Alexander Kögel.
- Eigene Recherche
- insolvenzbekanntmachungen.de
- lingl.com
- BR: "Lingl vor dem Aus: schwäbischer Traditionsbetrieb insolvent"
- Südwest Presse: "Anlagenbauer Lingl erneut insolvent"
- Augsburger Allgemeine: "Firma Lingl Anlagenbau in Krumbach stellt Insolvenzantrag"